Fünf Titel mit einem Marathon: Das muss dem Rottendorfer Manfred Dormann erst einmal einer nachmachen. Dieses Kunststück gelang dem für den TV Bad Brückenau startenden Langstreckenläufer am vergangenen Sonntag beim Fränkische-Schweiz-Marathon in Ebermannstadt. Im Rahmen dieses Laufes wurde gleichzeitig die bayerische und die unterfränkische Marathon-Meisterschaft ausgetragen. Und so sicherte sich Dormann in seiner Altersklasse M 65 sowohl Bezirks- als auch Landestitel. Zudem gewann er – ebenfalls in der M 65 – beide Mannschaftstitel mit dem TV Bad Brückenau. Mit seinen TV-Teamkollegen Dietmar Fröde und Gerhard Schumm reichte es – Hauptkonkurrent TG Kitzingen brachte aufgrund einer Verletzung von Johannes Arens keine drei Läufer zusammen – sogar zum unterfränkischen Titel in der Gesamtwertung.
220 Meter Höhenunterschied
„Am wichtigsten ist für mich natürlich der bayerische Einzeltitel“, berichtete Dormann nach dem Lauf in seiner Heimat Ebermannstadt. Auch mit seiner Laufzeit, starken 3:11:52 Stunden, war der Rottendorfer, der im Vorjahr noch von Knieproblemen geplagt worden war, überaus zufrieden.
Zumal er – bei einem Ausdauerathleten ein Zeichen sowohl für gute Form, als auch hervorragende Renneinteilung – die erste und zweite Hälfte des Marathons in nahezu gleicher Zeit absolvierte: 1:35 Stunden benötigte er in „Halbzeit“ eins, 1:36 für den zweiten Streckenabschnitt. Die Zeit wird noch aufgewertet durch die für einen Marathon ungewöhnlichen 220 Meter Höhenunterschied, die die Strecke in der fränkischen Schweiz aufwies.
Dormann machten der Marathon-Erfolg auch Lust auf mehr. schon 28. Oktober will der Rottendorfer das nächste Mal die 42,195 Kilometer lange Strecke absolvieren: bei der deutschen Meisterschaft in Frankfurt. Mit einer Endzeit von 3:09 Stunden hat er sich auch gleich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt.
Marathon nach Ultratrail
Nicht wirklich erholt ging der spätere unterfränkische Meister Sebastian Apfelbacher von der TG Kitzingen ins Rennen. Erst vor wenigen Wochen hatte der Winzer an einem Schweizer Ultratrail teilgenommen, was er unterwegs natürlich deutlich merkte. In 2:52:40 Stunden reichte es für ihn trotzdem deutlich zum Sieg. Gut sechs Minuten später kam sein Kitzinger Teamkollege Stefan Körber ins Ziel, der in der AK 40 den Bayerischen Titel holte.
Weitere 38 Sekunden dahinter erreichte dann mit Berthold Bedenk (TV Zeil) der dritte Unterfranke das Ziel. Relativ knapp verfehlte der Rannunger Markus Veth die magische Dreistundengrenze. Am kommenden Sonntag ist er bereits wieder für seinen Heim-Halbmarathon gemeldet.
Einen tollen Wettkampf absolvierte Tanja Dietrich vom TSV Hollstadt. Lange war die Rhönerin auf 3:20-Stunden-Kurs, legte dann jedoch eine bessere zweite Hälfte aufs Marathonparkett und wurde hinter Kristina Sendel (Team Icehouse/Bayreuth) bayerische Vizemeisterin. Der Abstand zwischen den beiden Läuferinnen war zwar groß, doch der Altersunterschied ebenso. In 3:06:17 Stunden blieb die Uhr für die 27-jährige Kristina Sendel stehen, zwölf Minuten später kam dien 44-jährige Tanja Dietrich.