VfL Eintracht Hagen – DJK Rimpar Wölfe
(Freitag, 20 Uhr, Enervie Arena)
Die womöglich ungewöhnlichste Sportnotiz im Sommer in Hagen war, dass Ex-Fußballprofi Mike Hanke als Hauptsponsor beim dortigen Handball-Zweitligisten eingestiegen ist. Genauer gesagt: die Firma, bei der Hanke, der unter anderem für Hannover 96 und den FC Schalke 04 gespielt hat, eines der Gründungsmitglieder ist. Sie bietet unter anderem ein Lifestyle-Portal an, das sich bislang überwiegend dem Fußball gewidmet hat; nun also auch Handball „Ich kannte den Sport bisher nur aus dem Fernsehen, bis ich in der vergangenen Saison beim VfL Eintracht zuschauen durfte“, sagte der zwölffache Nationalspieler zum Startschuss des Engagements: „Ich habe unglaublichen Respekt vor den Sportlern, Handball ist ein sehr ruppiger Sport, die Jungs müssen einiges einstecken.“
Über kurz oder lang will Hanke, der in Hamm geboren ist, dazu beitragen, dass es seine Hagener in die Bundesliga schaffen. So wirklich scheint das die Sportinteressierten in der 185 000-Einwohner-Stadt allerdings noch nicht vor dem Ofen hervorzulocken.
Niedrigste Zuschauerzahl der Liga
In der letzten Saison hatten die Südwestfalen (6./5:3) mit Abstand den niedrigsten Zuschauerschnitt (675) in der zweiten Liga – und auch in den beiden Heimspielen heuer kamen durchschnittlich weniger als 1000 Gäste. Trotzdem bezwang die Sieben von Niels Pfannenschmidt daheim sowohl Dessau (25:21) als auch zuletzt den Titelaspiranten TuS N-Lübbecke (27:26).
Kein Vorfreude bei den Wölfen
„Man darf die Hagener nichts ins Rollen kommen lassen“, warnt denn auch DJK-Trainer Matthias Obinger vor dem freitäglichen Gastspiel. Dienstreisen unter der Woche ins Ruhrgebiet lösen bei den Wölfen (16./2:4) keine wirkliche Vorfreude aus. Denn diese Vergleiche gingen in der Vergangenheit regelmäßig verloren – so auch zum Auftakt bei TuSEM Essen. Der dichte Verkehr und die Arbeitsbelastung tun ihr Übriges; bis auf den Lehrer und Torwart Max Brustmann, der möglicherweise nachgefahren werden muss, haben diesmal immerhin alle Rimparer von ihren Arbeitgebern frei bekommen.
Verpatzter Heimauftakt
„Nach dem verpatzten Heimauftakt stehen wir in Hagen schon leicht unter Druck“, gesteht Obinger, der im Angriff ein anderes Gesicht als bei der 17:21-Heimpleite gegen Lübeck-Schwartau erwartet: „Das Tempospiel hat zuletzt überhaupt nicht stattgefunden. Das müssen wir diesmal anders machen und genauer sowie zielstrebiger die Abschlüsse suchen.“ Die gute VfL-Defensive und deren zwei starke Torleute (Tobias Mahncke und Nils Dresrüsse, Anm. d. Red.) gelte es mit Raffinesse zu überwinden. Zuletzt hatten sich die Grün-Weißen mehr technische Fehler als Fehlwürfe geleistet. Die Rimparer Max Bauer (Erkältung) und Benjamin Herth (Halsverrenkung) waren unter der Woche angeschlagen, sind aber wohl in Hagen mit dabei.