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Fußball: Regionalliga Bayern: Peter Endres' Deutschlandreise ist zu Ende

Fußball: Regionalliga Bayern

Peter Endres' Deutschlandreise ist zu Ende

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    Heimkehrer: Peter Endres ist zurück in Unterfranken – hier sitzt der Uettinger am Würzburger Marktplatz vor der Marienkirche. Er will bei den Kickers erfolgreich Fußball spielen und den Anschluss ans Berufsleben meistern.
    Heimkehrer: Peter Endres ist zurück in Unterfranken – hier sitzt der Uettinger am Würzburger Marktplatz vor der Marienkirche. Er will bei den Kickers erfolgreich Fußball spielen und den Anschluss ans Berufsleben meistern. Foto: Foto: Frank Kranewitter

    So nah kommt er der ganz, ganz großen Fußballwelt nur noch selten. Als das Fußball-Freundschaftsspiel von Regionalligist FC Würzburger Kickers gegen den deutschen Vizemeister Borussia Dortmund am Dienstagabend vorüber war, stand Peter Endres noch eine ganze Weile auf dem Spielfeld und plauderte – mit Mats Hummels. „Er hat mich erkannt“, erzählt Endres. Damals, als Peter Endres daheim in Uettingen ausgezogen war und 1999 mit 15 Jahren eine Fußball-Ausbildung beim FC Bayern München startete, war Hummels Vater gerade Juniorentrainer beim FC Bayern. Der kleine Mats, vier Jahre jünger als Endres, habe damals oft mit den Jungs aus dem Spieler-Internat zum Mittag gegessen. „Am Dienstag hat er mich gefragt, wie ich nach Würzburg komme. Er wusste ja nicht, dass ich hierher stamme“, erzählt Endres, dessen heute prominentester Mitspieler in der Bayern-Jugend Bastian Schweinsteiger war.

    Nun ist er also wieder in Würzburg bei den Kickers gelandet, Endres, der sich zuletzt jahrelang durchgekämpft hatte als Profi in Ligen, die sich nur noch offiziell Amateurligen nennen. SV Wehen-Wiesbaden, 1. FC Kaiserslautern II, SV Darmstadt 98, Preußen Münster und zuletzt für fünf Jahre Goslarer SC, so hießen die Stationen der Deutschlandreise. Jetzt ist Sohnemann Noel anderthalb Jahre alt und für Endres war's an der Zeit, in die Heimat zurückzukehren: „Die Geburt meines Sohnes wird mich immer mit Goslar verbinden. Aber gerade wegen ihm habe ich mich mit meiner Frau entschieden, wieder nach Unterfranken zurückzukehren.“ Und so wohnt Endres wieder in seinem Heimatort Uettingen, da wo er sich heimisch fühlt. Beim Kickers-Sponsor arbeitet er in der Warenausgabe. „Den Anschluss ans Berufsleben zu finden, das war auch ein entscheidender Punkt für den Wechsel“, sagt Endres. In Goslar, wo man ebenso wie bei den Kickers in der viertklassigen Regionalliga kickt, hatte keiner der Spieler neben dem Fußball einen Beruf. „Dort gibt es eben einen Mäzen, der das alles bezahlt“, so Endres.

    Da sei ihm die Würzburger Variante mit der Arbeitsstelle neben dem Regionalliga-Fußball auf Dauer sicherer erschienen. Über Abwehrspieler Alexander Konjevic sei der Kontakt an den Dallenberg zustande gekommen. Mit ihm spielte Endres, der in der Jugend beim Würzburger FV gekickt hatte, einst schon einmal ein halbes Jahr in Darmstadt zusammen. Für zwei Jahre hat er sich an die Kickers vertraglich gebunden. „Wo wir dann mit dem Verein stehen, wage ich nicht zu prognostizieren. Aber man merkt schon, dass sich hier im gesamten Verein etwas bewegt,“ sagt Endres. Die Mannschaft besitze Potenzial, die bayerische Regionalliga aber sei nicht – wie viele vermuten – schwächer als etwa die vierte Liga im Norden, findet der Kickers-Neuzugang: „Ich habe da keinen Unterschied festgestellt.“

    Endres hat – nachdem er beim Liga-Auftakt in Schweinfurt noch anfangs auf der Bank saß – sich seinen Platz im defensiven Mittelfeld erkämpft. Der 29-jährige Linksfuß gilt als Spezialist für Standardsituationen. Eine Stärke, die bei den Kickers noch nicht gegriffen hat. „Es gibt noch Luft nach oben“, sagt Endres vor dem Aufeinandertreffen mit dem FC Memmingen an diesem Samstag (14 Uhr, flyeralarm Arena) über seine bisherigen Leistungen. Ihre Spuren haben die ersten Wochen im Kickers-Trikot im Gesicht von Peter Endres indes schon hinterlassen. Beim Aufwärmen für das Heimspiel gegen Seligenporten rauschte er mit Mitspieler Maksut Azizi zusammen. Die Folge: eine klaffende Wunde unter dem Auge. Endres biss auf die Zähne, spielte 90 Minuten und wurde hernach genäht. Am Freitagmorgen wurden die Fäden gezogen. Eine Narbe ist geblieben.

    FC Würzburger Kickers – FC Memmingen (Samstag, 14 Uhr)

    Die Parkplätze an der flyeralarm Arena werden an diesem Samstagnachmittag rar sein. Schuld daran wird nicht das Regionalliga-Spiel der Kickers (9./6 Punkte) gegen den FC Memmingen (7./7) sein, sondern die Sommerhitze und das benachbarte Dallenbergbad. Auch wenn die hohen Temperaturen die Rothosen den ein oder anderen Zuschauer kosten wird, sportlich ist es aus Sicht von Kickers-Coach Dieter Wirsching kein Nachteil, dass es mit der von den Rothosen vor einigen Wochen gewünschten Verlegung auf den Freitagabend nichts geworden ist: „Dieses Wetter ist für jeden Spieler eine Belastung. Aber die Memminger sind eine körperlich robuste Mannschaft mit vielen großen Akteuren und die müssen bei dieser Hitze noch ein paar Kilo mehr herum schleppen. Das kann am Ende schon ein Faktor in diesem Spiel werden.“ Am Dienstag kassierten die Allgäuer beim 0:2 gegen Heimstetten die erste Saison-Niederlage. „Etwas unglücklich“, weiß Wirsching: „Der Gegner ist in guter Form.“ Ähnliches galt zuletzt aber auch für die Kickers, bei denen nur Ricardo Borba Leistenprobleme plagen.

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