Handball
Dritte Liga Frauen Süd
HSV Bergtheim – SG Haslach/Herrenberg/Kuppingen 23:36 (12:19)
Wer am Ende dieses aus Sicht der Gastgeberinnen ziemlich ernüchternden Handball-Abends nach dem besonderen Bergtheimer Handball-Geist suchte, der wurde nach Spielschluss doch noch fündig. Völlig chancenlos waren die Bergtheimerinnen im letzten Heimspiel des Kalenderjahres 2010 gewesen. Trotzdem wollte der Schluss-Applaus der 230 Zuschauer einfach nicht enden, bis die zunächst arg niedergeschlagenen HSG-Akteurinnen sich dann aufmachten in Richtung Tribüne.
Das Heimspieljahr hätte auch gar nicht anders enden können, als mit Jubel und einer gemeinsamen Welle von Mannschaft und Publikum. „Die Treue unserer Fans ist schon einmalig“, sagte HSV-Coach Wolfgang Kreisel. Und letztlich war der Schlussapplaus ja auch verdient, schließlich hatten die Bergtheimerinnen anno 2010 ihrem Publikum einiges an Freude bereitet, den Sprung in Liga drei geschafft. „Bei uns ist niemand so vermessen, zu fordern, dass wir drin bleiben. Wenn wir den Klassenerhalt nicht packen, dann ist das eben so“, sagt Kreisel.
Das aber soll nicht heißen, dass er seinen Schützlingen alles durchgehen lässt. Die deftige Niederlage gegen die schwäbische Spielgemeinschaft aus Haslach, Herrenberg und Kuppingen nervte den Übungsleiter schon gewaltig: „Es hätte heute deutlich enger zugehen können.“
Es lief gerade die elfte Spielminute, als so mancher in der Willy-Sauer-Halle tatsächlich begann, an eine mögliche Überraschung zu glauben. Carolin Roth hatte soeben zum 7:4 für Bergtheim getroffen. Gäste-Trainer Heiko Fleisch faltete sein Team in einer Auszeit zusammen. „Danach haben wir es dem Gegner viel zu leicht gemacht, waren unkonzentriert und haben unkontrolliert geworfen“, so Kreisel. Die Gäste aus dem Schwabenland brauchten sieben Minuten, um mit gütiger Bergtheimer Mithilfe aus dem 4:7-Rückstand eine 12:7-Führung zu machen. „In dieser Spielklasse werden Fehler eben schnell bestraft. Wir haben heute viel zu viele klare Fehler gemacht“, so Kreisel: „Besonders ärgerlich ist, dass wir auch Dinge, die wir geübt haben, falsch gemacht haben.“
Die Gäste bauten gegen am Ende ziemlich verunsichert und ratlos wirkende Bergtheimerinnen ihren Vorsprung kontinuierlich aus, ließen es aber in Halbzeit zwei etwas ruhiger angehen und ersparten Bergtheim so immerhin ein richtige Demütigung.
Die Statistik des Spiels
HSV Bergtheim – Haslach/Herrenberg/Kuppingen 23:36 (12:19)
Bergtheim: Tucher Schestak (n.e.) – Bils, Brezina 4/3, Glück, Gothe 4, Hämmerlein 1, Pfleger 3, Roth 7, Schurr, Sklorz 4. Haslach/H./K.: Lide, Niksch – Janosch 11/6, Gloger 4, Eiper, Zang 2, Krone 2, Bühner 3, Glogner 8, Kipp 3, Mäuerle 2, Ulucan 1. Zeitstrafen: 5/2. Spielfilm: 2:2 (3.), 7:4 (11.), 7:12 (18.), 11:15 (25.), 12:19 (30.), 14:25 (40.), 22:33 (57.), 23:36 (60.). Schiedsrichter: von Wolff/Zimmerschied (HV Hessen). Zuschauer: 230.