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Schach:: Rottendorfs dritter Streich in Serie

Schach:

Rottendorfs dritter Streich in Serie

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    Rottendorfs meisterliche Schach-Recken: (hinten von links) Günter Schmitt, Christian Schatz, Otmar Bauer, Matthias Königer sowie (vorne von links) Christoph Sonnenberg, Karlheinz Scheidt, Heiko Richter, Peter Ostermeyer.
    Rottendorfs meisterliche Schach-Recken: (hinten von links) Günter Schmitt, Christian Schatz, Otmar Bauer, Matthias Königer sowie (vorne von links) Christoph Sonnenberg, Karlheinz Scheidt, Heiko Richter, Peter Ostermeyer. Foto: Foto: Anton Halbich

    Die Schachspieler des TSV Rottendorf haben sich ungeschlagen die Meisterschaft in der Regionalliga Nordwest gesichert und gehen damit in der neuen Saison in der Landesliga an die Bretter. Der Erfolg des Teams aus der Landkreisgemeinde hat freilich einen Vater: Reiner Grun (Foto Anton Halbich). Der Arzt in Rente hatte 2006 den Denksport in Rottendorf aufgefrischt: Er rief die Schachabteilung des örtlichen „TSV von 1869“ ins Leben – und in Windeseile hatte er ein schlagkräftiges Team parat: Drei Meisterschaften in Folge bildeten die Ernte seiner Bemühungen.

    Grun hatte bei seinem Vorhaben eine klare Strategie: Breitensport braucht Zugpferde! Diese zieht nicht nur Schachkanonen an den Stadtrand. Seine Impulse in die Fläche können sich ebenfalls sehen lassen: Insgesamt spielen nun fünf TSV-Teams, außerdem lockten Turniere für Jugendliche und Kinder viele Teilnehmer. Just in dem Moment, wo mit dem SV Würzburg und dem SK Klingenberg zwei traditionsreiche unterfränkische Schachteams der Landesliga Nord ade sagen müssen, zieht Gruns Team hier ein.

    Nach neun Jahren ist dem TSV Rottendorf der Durchmarsch von der C-Klasse bis hinauf in die Landesliga gelungen. Im Augenblick der TSV-Unterfrankenliga-Reife hatte indes Kommissar Zufall nachgeholfen: Der aufgelöste SV 1919 Heidingsfeld hatte den Ex-Nationalspieler Peter Ostermeyer und Spitzenkönner Matthias Königer heimatlos gemacht. Burgsinner Ausfallerscheinungen bescherten dem TSV mit Karlheinz Scheidt eine weitere Koryphäe, dazu gesellte sich vom SK Schweinfurt die Nürnberger „Schachkanone“ Christian Schatz.

    Keine Frage, der über 70-jährige Peter Ostermeyer, seines Zeichens promovierter Diplom-Mathematiker, vermag sein Talent noch voll auszuspielen: In der Saison 2014/15 gelangen ihm an Brett 1 sechs Siege und drei Remisen – Ostermeyer war so etwas wie eine schier unüberwindliche Aufstiegsbank für die Rottendorfer. Sein Schüler, der junge Lohrer Chemiestudent Heiko Richter, rollte in neun Runden die Konkurrenz mit 9:0 von hinten auf: Das Bündnis „Brett 1 mit Brett 7 – Ostermeyer-Richter“ holte allein 16,5 Zähler aus 18 Partien. Dies bedeutete die Landesliga-Reife.

    Nach dem Spiel ist vor dem Spiel – das gilt auch jetzt: Gehört der TSV-Schach-Achter für 2015/2016 angesichts zunehmend dünner werdender Luft zu den Abstiegskandidaten? Nein! Denn Schach-Manager Grun hat vorgesorgt: Vom SC Unterdürrbach kommt mit dem Sibirjaken Andrey Bobrov ein Spitzenspieler. Grun-Nostalgie mag mit im Spiel gewesen sein, denn seine Lebensbahn hat dort mehrfach Wurzeln geschlagen: Er trat in Studentenjahren für den SC Unterdürrbach an – und hat in Schach-Kreisen dank seines originellen Maskottchens mit aktueller Chancenanzeige Spuren hinterlassen. Der örtliche Oberlehrer Werner Jezierski war seinerzeit Klubkollege sowie bald auch Gruns Schwiegervater. Eine historische Parallele am Rande: Der SC Unterdürrbach mit Gründungsdatum 21.09.1949 trat in seinem allerersten Verbandsspiel am 19.03.1950 gegen den SC Rottendorf an, der übrigens mit 5,5:2,5 siegte.

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