Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport Würzburg
Icon Pfeil nach unten

FUßBALL: ZWEITE BUNDESLIGA: Sandhausen-Boss über Kickers: „Die größte Kloppertruppe“

FUßBALL: ZWEITE BUNDESLIGA

Sandhausen-Boss über Kickers: „Die größte Kloppertruppe“

    • |
    • |
    Viel zu tun gab es beim 0:0 in Sandhausen für Schiedsrichter Patrick Alt. Hier hält er für Sandhausens Tim Kister (links) die Gelbe Karte bereit, tauschte sie wenig später aber noch gegen die Rote – vielleicht ja auch, weil die Würzburger (von links) Junior Diaz, Clemens Schoppenhauer und Elia Soriano nach Kisters böser Grätsche von hinten heftig beim Unparteiischen protestierten.
    Viel zu tun gab es beim 0:0 in Sandhausen für Schiedsrichter Patrick Alt. Hier hält er für Sandhausens Tim Kister (links) die Gelbe Karte bereit, tauschte sie wenig später aber noch gegen die Rote – vielleicht ja auch, weil die Würzburger (von links) Junior Diaz, Clemens Schoppenhauer und Elia Soriano nach Kisters böser Grätsche von hinten heftig beim Unparteiischen protestierten. Foto: Foto: Foto2Press/Frank Scheuring

    Der FC Würzburger Kickers hamstert in der Spätphase der Hinrunde weiterhin Pünktchen um Pünktchen. Im Monat Dezember hat der Aufsteiger bislang noch kein eigenes Tor erzielt. Dafür ist die Bilanz sogar erstaunlich gut. Das Team von Trainer Bernd Hollerbach hat mit dem 0:0 beim SV Sandhausen zum vierten Mal in Serie remis gespielt und ist seit fünf Spieltagen ungeschlagen. „Den Punkt nehmen wir gerne mit“, sagte Kickers-Keeper Robert Wulnikowski, als er zufrieden einen Strich unter das vorletzte Spiel vor der Winterpause zog.

    Jürgen Machmeier ist kein stiller Förderer des SV Sandhausen. Der Präsident des Zweitligisten aus der Kleinstadt in der Nähe von Heidelberg redet gerne mit. Der 55-jährige Bau-Unternehmer ließ es sich auch nicht nehmen, nach dem torlosen Kick seines Klubs gegen die Würzburger Kickers sofort zu den Medienvertretern zu gehen, um seine Meinung zu diesem alles in allem recht unansehnlichen Kick kundzutun. „Die größte Kloppertruppe, die in den letzten fünf Jahren hier war“ seien die Würzburger gewesen. „Ein Gemetzel“ hätten die Kickers in der ersten Halbzeit veranstaltet, fand Machmeier. Dass es mit Tim Kister ein Sandhäuser war, der nach einem Tritt in die Beine von Marco Königs völlig zu Recht Rot sah (76.) – okay. „Aber die Würzburger hätten vorher mindestens acht Gelbe oder auch Gelb-Rote Karten sehen müssen. Schauen Sie sich mal die Beine unserer Spieler an. Wenn das das Erfolgsrezept der Würzburger ist: herzlichen Glückwunsch“, polterte er mit nordbadischem Zungenschlag gegen die Kickers und legte gleich noch nach: „Lange Bälle nach vorne klopfen, sonst ist bei denen ja nicht viel.“

    Hollerbach lächelt über die Kritik

    So hatte diese wenig erbauliche Partie immerhin noch ein unterhaltsames Nachspiel. An dem sich Bernd Hollerbach aber nicht beteiligen wollte. Der Kickers-Coach, der bereits in der ersten Halbzeit vom insgesamt unsicher wirkenden und oft theatralisch agierenden Schiedsrichter Patrick Alt (Heusweiler) auf die Tribüne verwiesen worden war, lächelte, auf die Worte des gegnerischen Präsidenten angesprochen, die Kritik ganz einfach weg: „Der Präsident kann sagen, was er will. Wer sich intensiver mit uns beschäftigt hat, weiß, dass wir auch ganz gut Fußball spielen können.“

    Die PK nach dem Spiel von Kickers-TV gibt es hier in voller Länge:

    In Sandhausen aber taten die Kickers genau das über weite Strecken nicht. Das vorletzte Hinrundenspiel des Aufsteigers war eines der schwächeren, wenn nicht sogar der schlechteste Auftritt der bisherigen Saison. Und das lag nicht etwa an einem selbstbewussten Spiel der Gastgeber, die am vergangenen Wochenende immerhin mit einem 3:1-Sieg beim 1. FC Nürnberg aufhorchen ließen. Von solcherlei Großtaten war aber auch die Sandhäuser Leistung weit entfernt. Die Partie war über lange Zeit ein ziemliches Gestopsel, in dem die Hausherren zwar Vorteile hatten, aber in der ersten Spielhälfte auch keinen Weg in Richtung Tor fanden.

    "Viele kleinliche Schiedsrichter-Entscheidungen"

    „Es war ein Spiel mit vielen kleinlichen Schiedsrichterentscheidungen. Das hat auch viel Hektik hereingebracht“, gab Kickers-Kapitän Sebastian Neumann auch dem Unparteiischen eine Mitschuld an dem unattraktiven Treiben auf dem Rasen des mit 4737 Zuschauern spärlich gefüllten, nicht eben stimmungsvollen Stadions am Hardtwald. Tatsächlich wurde die Partie häufig unterbrochen, Spielfluss kam nicht auf.

    Sandhausen mit den besseren Chancen

    Dass Neumann am Ende von einem „gewonnenen Punkt“ sprach, lag auch daran, dass die Gastgeber in der zweiten Halbzeit gleich zweimal nur wenige Zentimeter von einem Torerfolg entfernt waren. „Sandhausen hatte die besseren Chancen“, sagte Neumann. Er meinte zuvorderst den Freistoß von Moritz Kuhn, den Kickers-Keeper Robert Wulnikowski mit den Fingerspitzen an die Latte lenkte (53.), und den Schuss von Kister aus spitzem Winkel an den Außenpfosten des Würzburger Tores (61.). Auf der anderen Seite verpasste der eingewechselte Marco Königs in der Nachspielzeit nur knapp den Sandhäuser Kasten (90.+2). „Wir haben auf unsere Chance gehofft und die ganz am Ende bekommen. Das wäre beinahe der Lucky Punch gewesen“, so Kickers-Torhüter Robert Wulnikowski.

    • Der LIVETICKER zum Nachlesen (HIER klicken)

    Insgesamt gab es an diesem Sonntagnachmittag in der Kurpfalz abseits des Platzes aber mehr Aufregung als in den Strafräumen. So zum Beispiel, als Trainer Bernd Hollerbach schon nach einer halben Stunde den Innenraum verlassen musste. „Ich habe gegen eine Flasche getreten, weil ich mich darüber geärgert habe, dass Nejmeddin Daghfous sich in einer Situation nicht richtig verhalten hat. Ich fand das übertrieben“, sagte Hollerbach, der die erste Hälfte allein im leeren Stehplatzblock hinter der Kickers-Bank verfolgte und nach dem Seitenwechsel sich einen Platz auf der spärlich besetzten Sitzplatztribüne suchte.

    Aufregung im Fanblock

    Ein kleines bisschen Aufregung gab es auch im Würzburger Fanblock, wo zunächst Unverbesserliche Pyrotechnik zündeten und von wo aus nach der Roten Karte und gegenseitigen Provokationen einige Gegenstände in Richtung Heim-Anhänger flogen. Doch die Lage beruhigte sich rasch. Am Ende blieb aus dieser Partie, in der die Emotionen bisweilen so hoch schlugen, dass der Fußball dahinter gar nicht mehr zu erkennen war, wenig erinnerungswürdig.

    Alles zu den Würzburger Kickers finden Sie stets aktuell unter mainpost.de/sport

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden