Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport Würzburg
Icon Pfeil nach unten

Schonungslos

Lokalsport Würzburg

Schonungslos

    • |
    • |
    Schonungslos
    Schonungslos Foto: FOTO FABIAN FRÜHWIRTH

    Bayernliga Die Realität kann bisweilen verwirrend sein. "Wir werden absteigen," hatte Gerbrunns Presse-Chef Armin Heitzenröther nach dem wenig erquicklichen 1:1-Remis gegen den SC Schwabach festgestellt und die Begründung für den sportlichen Niedergang umgehend nachgereicht: "Wer solch schwache Mannschaften wie Ansbach nicht schlägt, der steigt eben ab." Nun spielte der TSV Gerbrunn am Samstagnachmittag zwar gegen Schwabach, aber das ändert nichts daran, dass sie mittlerweile alle begriffen haben, dass die erste Bayernliga-Saison des TSV Gerbrunn auch die vorerst letzte gewesen sein wird. Das wollten sie in den vergangenen Wochen nie so recht wahrhaben, jetzt sprechen sie sogar in aller Öffentlichkeit darüber: "Es geht nur noch darum, sich in den restlichen Spielen nicht zu blamieren. Das wird schwer genug", sagte Harald Funsch, der zuletzt immer irgendwo auf der Suche nach einem Strohhalm gewesen war, an den er sich noch klammern und so sein Team schützen konnte.

    Der Abstieg ist also akzeptiert, aber Ziele verfolgen sie in Gerbrunn weiterhin: "Unser Hauptaugenmerk gilt dem Pokalspiel am Ostermontag gegen den Würzburger FV. Die Bayernliga ist nur noch Zugabe", sagte Heitzenröther, der vor Würzburgs Toren bekanntlich mehr ist als "nur" der Mann für die Öffentlichkeitsarbeit: Er zieht die Strippen und Gelder an Land, er trifft die Entscheidungen. Sonst keiner. Und jetzt will er, wenn sein Ensemble schon zurück in die fünfte Liga muss, wenigstens die sportliche Nummer eins in Würzburg und Umgebung sein. Den Beweis müssen seine zuletzt erbärmlich agierenden Angestellten mit einem Erfolg an der Mainaustraße antreten. Das wird schwer genug.

    Die Ernüchterung hat auch Trainer Harald Funsch nach dem Match gegen Schwabach in Beschlag genommen. Ohne - wie zuletzt eisern demonstriert - die Hand vor den Mund zu halten, zog er auf der Suche nach den Gründen für das Verfehlen des Klassenziels schonungslos vom Leder: "Wir haben in der Winterpause noch einmal alles versucht. Aber du kriegst in dieser Phase eben nur Spieler, die andere Vereine nicht mehr wollen. Von den vier vermeintlichen Verstärkungen hat uns nur ein Spieler wirklich geholfen." Er meinte Manuel Endres. Der Stürmer erwischte zwar auch am Samstag nicht seinen besten Tag, zeigte aber wieder einmal, dass es ihm nicht am Allerwertesten vorbeigeht, wenn der TSV Gerbrunn im Sturzflug Richtung Landesliga rast. Bayern Hof wollte Endres auch halten, hatte aber finanzielle Probleme.

    Die vermeintlichen Leistungsträger rückten in den Fokus von Funschs Kritik: "Im letzten Jahr wussten die Spieler, dass sie nicht das beste Landesliga-Team sind, haben aber richtig Gas gegeben und sind Meister geworden. Die jetzigen Spieler können sich selbst nicht einschätzen. Schon da geht es los. Von den Spielern, die schon höherklassig gespielt haben, muss ich aber viel mehr erwarten können. Ich bin enttäuscht." Der Vorhang ist gefallen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden