An diesem Mittwoch geht es für die Würzburger Kickers wieder nach Hause. Zwei Trainingseinheiten stehen noch einmal auf der Sportanlage an der Kalzhofer Straße in Oberstaufen auf dem Programm, dann werden die Sachen gepackt. Für Sebastian Schuppan ist es ein besonderer Tag. Der älteste Akteur im Kickers-Kader wird 32 Jahre alt und kann am Ende noch mit der Familie zu Hause feiern.
Dass es schon einen Tag vor dem Geburtstag Gratulationen gab, lag freilich daran, dass Schuppan ab sofort nicht mehr nur Mannschaftsältester sein wird. Der gebürtige Brandenburger, der 2004 bei Energie Cottbus seine Profikarriere startete, ist der neue Kickers-Kapitän und somit auch nach außen so etwas wie das Gesicht des Würzburger Drittliga-Teams.
„Ich trete in große Fußstapfen“, sagte Schuppan am Dienstag in Oberstaufen mit Blick auf seinen nach Duisburg gewechselten Vorgänger Sebastian Neumann. „Er war in Würzburg unheimlich beliebt. Ich habe bei ihm mitbekommen, was es heißt, Kapitän zu sein.“ Am Mittag hatte Trainer Michael Schiele die Mannschaft über seine Wahl informiert. Er wolle eine Vertrauensperson für die Mannschaft sein, sagte Schuppan: „Ich bin bereit voran zu gehen, bin selbstkritisch, fordere aber auch Dinge. Vor allem Ehrlichkeit im Umgang.“ So Schuppan, der in seiner Karriere auch für den SC Paderborn, Dynamo Dresden und Arminia Bielefeld spielte, und als meinungsstarker Profi gilt. Seit einem Jahr spielt Schuppan für die Kickers und bestritt in der vergangenen Saison 33 Drittliga-Spiele für die Rothosen und erzielte drei Tore. Mit 164 Zweitliga- und 109 Drittliga-Einsätzen ist der Abwehrspieler, der zuletzt meist den linken Posten in der Dreierreihe besetzte, im Profibereich der erfahrenste aller Kickers-Akteure.
- Das erste Interview mit dem neuen Kapitän:
„Er ist ein absoluter Führungsspieler und ein wichtiger Eckpfeiler, der in seiner langen Karriere schon vieles erlebt hat. Zu ihm können die jungen Spieler aufschauen“, sagt Kickers-Trainer Schiele über einen neuen Spielführer: „Er ist schon in der vergangenen Saison in schwierigen Phasen vorangegangen und hat mit seinen Leistungen dazu beigetragen, dass wir seit Oktober konstant gepunktet haben.“
Mit Angreifer Orhan Ademi, Außenverteidiger Maximilian Ahlschwede und Neuzugang Daniel Hägele gibt es drei gleichberechtigte Stellvertreter. „Als Kapitän hat man natürlich eine größere Verantwortung. Da muss man auch einmal vermitteln, muss im Blick haben, was das Trainerteam will und was in der Mannschaft los ist. Aber ich traue mir diese Aufgabe zu,“ sagt Schuppan, der in seiner bewegten Karriere schon mit drei verschiedenen Klubs aus der Dritten Liga in die zweite Bundesliga aufgestiegen ist.