Wenn das kein Start nach Maß ist. Am ersten Spieltag nach ihrem „Umzug“ von der Kreisliga 1 in die Kreisliga 2 hat der SV Maidbronn/Gramschatz mit dem 5:0 beim TV Marktheidenfeld ein Ausrufezeichen gesetzt. Der höchste Sieg am Wochenende brachte die Mannschaft von Spielertrainer Thomas Finger gleich an die Tabellenspitze. Nährt dieser Erfolg die Vermutung, dass die seit 2013 bestehende Gemeinschaft aus dem SV Maidbronn und der DJK Gramschatz ein Titelkandidat sein könnte, zumal sich der Sechste der Vorsaison gut verstärkt hat?
„Lassen wir mal die Kirche im Dorf. Wir haben uns in den letzten beiden Jahren ordentlich entwickelt, diesmal haben wir uns personell gut ergänzt. Aber Namen sind das eine, ob es die Jungs umsetzen können, ist das andere“, sagt Finger, der im Sommer 2014 vom TSV Lengfeld zum SV kam, dort ans Trainer anfing und gleich in die Kreisliga aufstieg.
Co-Trainer als „prima Ergänzung“
Bei den Neuen fallen mit Patrick Röder (26) und Simon Friedrich (30) zwei Kräfte auf, die bereits höherklassig gegen den Ball getreten haben. Friedrich zog es auch aus privaten Gründen vom Landesligisten Unterpleichfeld zum SV, wo er den Posten des Co-Trainers übernimmt. „Eine prima Ergänzung“, findet Finger. Angreifer Röder, zuletzt beim Landesligisten ASV Rimpar aktiv, ließ sich nach einem Jahr Pause überzeugen, in der Kreisliga wieder einzusteigen. „Er hat wieder Lust am Fußball und ist nicht nur mit seiner Erfahrung eine Riesen-Verstärkung für uns“, freut sich der 37-jährige Finger. Dazu kam mit Frank Landauer (35) ein erfahrener Torhüter zum Klub zurück, sowie mit Joel Aboudi einer, den Finger noch aus Lengfelder Zeiten kannte.
Für Maidbronn/Gramschatz sei es wichtig gewesen, das knapp bemessene Aufgebot etwas aufzustocken, meint der Spielertrainer. „Durch die neuen haben wir natürlich mehr Qualität, wir können Verletzungen eher abfangen. Aber für höhere Ansprüche ist der Kader meines Erachtens immer noch zu klein.“
Allerdings möchte Finger in der neuen Liga, in welche die Gemeinschaft aus Maidbronn und Gramschatz freiwillig wechselte, schon vorne mitmischen. „Wir haben keinen Zwang. Aber irgendwo nur in der Mitte herumdaddeln, das ist es nicht für einen Fußballer. Man braucht eben Ziele.“
Ob die Kreisliga im Main-Spessart-Raum stärker ist, lasse sich noch nicht einschätzen, dafür kenne er, so Finger, noch zu wenig Gegner. Der Klub zog in die für ihn unbekannten Gefilden um, weil dort die Fahrtstrecken gerade für die Gramschatzer kürzer seien, die Gegner mindestens genauso attraktiv, wie etwa Retzbach, oder Retzstadt.
Das Auftaktspiel gegen den TV Marktheidenfeld, der im Vorjahr nur knapp dem Abstieg entkommen ist, sei zunächst zäh angelaufen. Erst mit dem 1:0 durch eine Einzelaktion von Marco Zimmermann nach gut einer halben Stunde nahm Maidbronn/Gramschatz Schwung auf, mit Röders 2:0 kurz vor der Pause ließ sich die zweite Halbzeit ruhiger angehen. Der Gegner blieb selten gefährlich, „weil wir gut nach hinten gearbeitet haben.“
Wie der hohe Auftaktsieg zu bewerten ist, wird das nächste Spiel gegen den SV Erlenbach zeigen. Ein Gegner, der seit Jahren zur Klasse zählt und der dort auch schon oben mitgemischt hat. Hier trifft Finger mit Erlenbachs neuem Trainer Mario Rothemel auf einen, den er schon länger kennt. „Wir wohnen ja beide in Lengfeld und haben schon gegeneinander gespielt.“ Sonst weiß er nicht allzu viel vom Gegner, was egal sei. „Wir nehmen es, wie es kommt.“