Der eine oder andere Kleinrinderfelder wird noch immer nicht aus dem Staunen herauskommen. Bis in die fünftklassige Bayernliga ist der TSV aus dem gerade mal 2100 Einwohner zählende Ort südwestlich von Würzburg vorgestoßen, wobei ja bereits die Qualifikation für die sechstklassige Landesliga in der vergangenen Saison der bisherige Höhepunkt der Klubgeschichte war. Die Mannschaft um Erfolgstrainer Norbert Mahler und Toptorschütze Peter Endres darf sich nun auf Duelle mit den „großen Nachbarn“ WFV und FC 05 Schweinfurt freuen – und wird mit seinen zwölf Neuzugängen alles geben, als Außenseiter erneut positive Schlagzeilen zu schreiben.
„Bei den neuen Spielern handelt es sich hauptsächlich um Fußballer, die schon in unserer Jugend gespielt haben und die wir zurückholen wollten. Hinzu kommen Spieler, die unsere Qualität noch weiter erhöhen werden“, beschreibt Abteilungsleiter Arnold Henneberger die Personalpolitik. Namhaftester Zugang ist Bastian Götzfried. Der Außenverteidiger galt als WFV-Urgestein, ehe er vor einem Jahr nach Großbardorf gewechselt war. „Der ein oder andere Spieler wird uns sicherlich weiterhelfen können“, äußert sich TSV-Trainer Mahler gewohnt zurückhaltend über die Neuen. „Jeder muss sich neu beweisen und ohne Zweifel wird es in diesem Jahr noch schwerer als im letzten, die Klasse zu halten“, meint Mahler. Laut Henneberger dient die Aufstockung des Kaders auch dem Ziel, den Aufstieg der zweiten Mannschaft aus der A-Klasse Würzburg zu forcieren, um die klaffende Lücke zwischen beiden Mannschaften zu verkleinern.
Ob es der TSV erneut schaffen wird, sich früh von den Abstiegsrängen zu distanzieren, wird mit Sicherheit auch von der Form der Kleinrinderfelder Lebensversicherung namens Peter Endres abhängen. In seiner ersten Landesliga-Saison sicherte sich der junge Vater in der vergangenen Saison in der Nord-Staffel mit klarem Vorsprung den Titel als bester Torschütze (29 Treffer) und wird nun sicher heiß darauf sein, in der Bayernliga Ähnliches zu leisten. „Für Peter wird es schwerer werden. Zum einen kennen uns viele der anderen Mannschaften nun, zum anderen werden natürlich auch die Gegenspieler immer besser, je höher man spielt“, bewertet Mahler die Situation seines Kapitäns und baut gar nicht erst Druck auf. „Wir werden weiter von Spiel zu Spiel denken. Auch wenn die Euphorie im Umfeld nach dem erneuten Aufstieg jetzt natürlich groß ist, kann innerhalb der Mannschaft jeder die Lage richtig einschätzen“, weiß Mahler vor dem Auftakt am Sonntag daheim gegen Trogen (15 Uhr). Obwohl die Saisonvorbereitung nicht ideal verlief und den TSV das Pokal-Aus in Höchberg ereilte, gibt sich Mahler gewohnt gelassen: „Vor einem Jahr lief die Vorbereitung auch nicht rund, aber ich habe gute Ansätze gesehen.“
TSV Kleinrinderfeld
Zugänge
Bastian Götzfried (TSV Großbardorf), Timo Rappl (TG Höchberg), Sven Bornhorst (FV Lauda), Julian Meyer (TSV Eisingen), Niclas Hodek (Würzburger Kickers U19), Ismir Ramaj (Würzburger Kickers II), Sahin Cangul (Anadol Lauda), André Henneberger (SV Schönfeld), Christian Heier (SV Distelhausen), Hans-Jürgen Meyer (TSV Eisingen), Tobias Voeske, Lukas Klüpfel (beide eigene U19).
Abgänge
Memet Colak (SC Lindleinsmühle).
Kader
Tor: Michael Hollenbach, Sören Weiß, Sven Bornhorst. Abwehr: Alexander Pfeffer, Christian Dambach, Christopher Eckl, Simon Lang, Niclas Hodek, Kevin Engert, Bastian Götzfried, Manuel Jäger, Christian Heier. Mittelfeld: Nicolas Hanke, Benjamin Engert, Pascal Hemrich, Florian Streit, David Hedtstück, Felix Mantel, Dennie Michel, Dominik Peter, Timo Rappl, Sahin Cangul, David Schmieg. Angriff: Peter Endres, Edwin Aber, Luan Kadrija, Ismir Ramaj, Julian Meyer, Toias Schmitt. Trainer: Norbert Mahler (seit 2009). Co-Trainer: Udo Siedler, Florian Streit.
Eintrittspreise
Erwachsene: 7 Euro (ermäßigt 5 Euro). Kinder bis 14 Jahre sind frei. Dauerkarten: 105 Euro (ermäßigt 75 Euro).
Daten & Fakten
Saisonziel: Nichtabstiegsplatz. Meistertipp: Würzburger FV. Saisonetat: 40 000 Euro. Zuschauerschnitt Vorsaison: 250. Internet: www.tsv-kleinrinderfeld.de