Noch nicht alle Rädchen greifen bei den Kleinrinderfelder Landesliga-Kickern ineinander. Zumindest, wenn man den Worten Tobias Jägers Glauben schenkt. Denn der Übungsleiter wäre nach einer erneut nur fünfwöchigen Vorbereitung gerne einige Entwicklungsschritte weiter gewesen. Aber urlaubs-, verletzungs- oder berufsbedingte Absagen brachten diesen Prozess immer wieder leicht ins Stocken. „Es wird sich in den nächsten Wochen weisen, inwieweit wir in der Lage sein werden, diese Defizite auszubügeln“, so der Übungsleiter.
Hoffen auf den Klassenerhalt
Allerdings ist diese Situation für den 38-Jährigen keine unbekannte. Auch in Jägers Premierensaison an der Deutschherrenstraße hatten die Kleinrinderfelder anfänglich zu kämpfen, sicherten sich aber in der zweiten Saisonhälfte nahezu problemlos den Klassenerhalt. Auf Letzteren hofft der zweimalige Familienvater auch in dieser Saison. Dafür müssen sich die Neuzugänge, die bisher kaum Erfahrung im höherklassigen Fußball aufweisen, schnell an das geforderte Niveau gewöhnen und versuchen, die Abgänge Julian Meyers oder Jannis Theins zu kompensieren. Am Einsatz mangele es dabei nicht. „Denn die Neuen geben Gas und haben Bock zu spielen“, so Jäger.
Zwar spielte das Gros der Neuzugänge bislang unterklassig, doch Sinan Bilgin kickte beim FC Geesdorf, bei der U 23 des FC Würzburger Kickers oder dem Würzburger FV auf ansprechendem Niveau. „Er tut unserem Spiel mit seiner Gelassenheit und Souveränität sehr gut“, freut sich der Übungsleiter über den „alten Hasen“. Das zeigte sich bereits in den Testpartien gegen Abtswind (1:4), Wiesentheid (2:2) oder Frammersbach (6:0) sowie im Blitzturnier um die Pokal-Qualifikation, das die Blau-Weißen auf heimischem Platz allerdings als Letzter abschlossen.
Was sich aber auch zeigte, war, dass der Kleinrinderfelder Kader wieder sehr dünn bestückt ist und sich die Jäger-Elf kaum Ausfälle leisten kann. „Wir müssen immer relativ viel unserer Qualität beieinander haben“, weiß der Rottenbaurer um die Schwierigkeiten, zumal die Liga um zwei Mannschaften gewachsen ist. Daher gelte es, über Leidenschaft, Engagement und Spielfreude schnellstmöglich in den Rhythmus zu finden. Am besten schon im Auftaktspiel bei Lokalrivale TG Höchberg, welches Jäger als absolutes Highlight bezeichnet (Freitag, 18.30 Uhr).
TSV Kleinrinderfeld
Abgänge: Raphael Fuss (FC Geesdorf), Julian Meyer (TSV Lengfeld), Jannis Thein (SC Schwabach). Neuzugänge: Julian Schneider, Raul Kaupa, Lukas Hemm (alle Würzburger FV, U 19), Sinan Bilgin (FC Geesdorf), Sandro de Candido (SV Viktoria Weigenheim), Sandro Zipprich (TSV Kleinrinderfeld II).
Aufgebot, Tor: Cosmin Andrei, Julian Schneider. Abwehr: Bastian Götzfried, Philipp Günder, Joshua Heberlein, Manuel Jäger, Tobias Jäger, Oliver Pfeuffer, Sandro Zipprich. Mittelfeld: Sinan Bilgin, Sandro de Candido, Benedikt Engert, Andreas Grebe, Marco Kramosch, Magnus Rentzsch, Simon Sommer, Dominik Szabo, Levi Wendel. Angriff: Sandro Kramosch, Raul Kaupa, Lukas Behringer. Trainer: Tobias Jäger (seit 2018). Saisonziel: gesichertes Mittelfeld. Meistertipp: Alemannia Haibach.