Seit Montag ist der Urlaub für die Zweitliga-Handballer der DJK Rimpar Wölfe vorbei. Mit dem Auftakt des Individualtrainings – als Mannschaft treffen sich die Wölfe erstmals kommende Woche wieder zur ersten Übungseinheit im neuen Jahr – ist auch gleich ein heißes Gerücht in der Welt. Angeblich steht Bundesligist HC Erlangen kurz vor einer Verpflichtung von Rimpars Kreisläufer Jan Schäffer. Das wollen gemeinhin gut unterrichte Handballinteressenten aus dem nahen Umfeld des HCE wissen. Auch im Forum des Internetportals „Handballecke“, einer Plattform für Fans, wurde der Wechsel am Dienstagnachmittag bereits „vermeldet“, mit angeblich sofortiger Wirkung.
Wölfe-Boss Sauer dementiert
Wölfe-Geschäftsführer Roland Sauer dementierte eine bereits feststehende Rückkehr Schäffers zu seinem Heimatverein auf Anfrage. „Davon weiß ich nichts“, sagte Sauer am Dienstag. Ein offenes Geheimnis allerdings dementierte er nicht: dass der Erstliga-13. in der Vergangenheit schon grundsätzliches Interesse an Schäffer gezeigt hat.
Verwunderlich ist das nicht: Der 27-Jährige gilt aktuell als einer der besten Kreisläufer der Zweiten Liga und als kompletter Spieler. Ein Weggang Schäffers wäre für die Wölfe ein herber Verlust, erst recht mitten in der Saison – und mit Chancen, wieder um den Aufstieg mitzumischen. Zu Beginn der Rückrunde, die am 11. Februar nach der EM fortgesetzt wird, belegt Rimpar Rang fünf mit vier Punkten Rückstand auf den zweiten Aufstiegsplatz.
Schäffer wurde in der Erlanger Schmiede ausgebildet. Er kam 2011 vom HCE zur DJK, wo er in den vergangenen Jahren zu einem der Leistungsträger gereift und aktuell weder aus der Abwehr noch aus dem Angriff wirklich wegzudenken ist. Erst im Juni hatte der 1,91-Meter-Mann, der 105 Kilogramm geballte Athletik auf die Waage bringt, seinen Vertrag bei den Wölfen um drei Jahre verlängert. Schon damals berichtete er von einer „sehr reizvollen“ Anfrage aus der Ersten Liga, entschied sich dann aber, in Rimpar zu bleiben. „Ich fühle mich der ehrlichen Art der Vereinsführung und meines Trainers sehr verbunden und sehe hier handballerisch noch viel Entwicklungspotenzial“, sagte er im Sommer. „Außerdem kann ich hier beruflich Fuß fassen.“ Im Frühjahr wollte er beim Wölfe-Hauptsponsor Infosim seine Doktorarbeit im Rahmen eines Forschungsprojekts über Robotik beginnen. Mit Einverständnis der Rimparer und gegen eine Ablöse könnte er vermutlich dennoch wechseln.
Erlangen braucht einen Kreisläufer
Erlangen hat personelle Probleme auf seiner Position. Jonas Thümmler ist größtenteils auf sich allein gestellt. Der Vertrag mit Uros Bundalo wurde im Dezember in beidseitigem Einvernehmen aufgelöst, nachdem der slowenische Nationalspieler aufgrund diverser Verletzungen in eineinhalb Jahren nur auf neun Einsätze kam. Am Kreis steht Trainer Adalsteinn Eyjólfsson somit nur noch der 20-jährige Nachwuchsakteur Sergej Gorpishin zur Verfügung.
Weder Jan Schäffer selbst noch sein Trainer Matthias Obinger noch Pressesprecher und Geschäftsführung des HC Erlangen waren am Dienstagnachmittag für eine Stellungnahme zu erreichen. Roland Sauer antwortete auf die konkrete Frage, ob Schäffer in der Rückrunde weiter für Rimpar spielen werde: „Davon gehe ich aus.“
Am Dienstagabend lud der HC Erlangen jedoch für Mittwochmittag zu einer Pressekonferenz ein. Das spricht dafür, dass an den Gerüchten etwas dran ist.