„Klar spielst du, um zu gewinnen“, stellt Julian Wendel, Kapitän der Ballbusters, klar. „Aber die Hauptsache ist der Spaß.“ Zwar war der zweite Spieltag für die Würzburger erfolgreich, „aber der Aufstieg war heuer noch nicht drin“, gesteht der 23-Jährige mit der Nummer 18 auf dem Rollstuhl. „Meine Glückszahl. Und mein Geburtstag“, erklärt er, dessen Fortbewegungsmittel im Alltag in der Sporthalle des Würzburger Uni-Sportzentrums am Hubland zum Sportgerät mutierte. „Wir haben in einer Schulgruppe angefangen. Mittlerweile ist es aber mehr geworden“, sagt er stolz.
Eben Wettkampfsport. Julian Weidel und sein Bruder Christoph, Stammtorhüter der Ballbusters, sind von Anfang an dabei. „Wir sind die Dienstältesten“, lacht er. Die Würzburger messen sich seit 1992 auf Turnieren und der Liga – auch international. Um an die Glanzzeiten Mitte der Neunzigerjahre anzuknüpfen, als die Würzburger Bayerischer Meister (1995 und 1996) und Dritter der Deutschen Meisterschaft (1995) geworden waren, fehlt derzeit vor allem der eine oder andere „Freischläger“. Das sind Spieler, die ihren Schläger in der Hand halten können. Desweiteren gibt es „Festschläger“, deren Spielgerät eine fixe Konstruktion am Rollstuhl ist, die es erlaubt, den Ball zu führen, zu stoßen und zu blocken.
Weidel, der seit 1989 Rollstuhlhockey spielt, ist ein „Festschläger“. „Wir haben vor allem defensive Aufgaben und müssen im Angriff die beweglicheren „Freischläger“ freiblocken.“
Zweimal pro Woche trainiert sein Team, das derzeit aus 13 Spielern, darunter auch eine Frau, besteht. Im E-Hockey, am ehesten mit dem Eishockey vergleichbar, da der kleine Plastikball auf dem 28 mal 16 Meter großen Feld mit kleiner Bande auch hinter dem 2,50 Meter breiten und 20 Zentimeter hohen Tor weitergespielt wird, agieren je vier Feldspieler und ein Torwart in einem Team. Das kann aus Männern und Frauen, Jungen und Älteren bestehen.
„Wichtig ist die Einteilung nach einem Klassifizierungs-System“, erklärt Weidel. Die Schwere der Behinderung des Einzelnen wird mit einem bestimmten Faktor verrechnet. Insgesamt darf das Team auf den Wert elf kommen. Weidel etwa, seit seiner Geburt an einer Muskelkrankheit leidend, ist ein 0,5-Spieler. „Spieler mit geringerem Handicap bekommen einen höheren Faktor als stärker gehandicapte. So wird es insgesamt gerecht.“
Trotzdem sind Teams mit Freispielern im Vorteil. „Auch wenn der Zug ins Oberhaus abgefahren ist, zeigt uns der aktuelle zweite Platz und unser fantastisches Spiel gegen die körperlich überlegenen Rolli-Teufel Ludwigshafen, dass wir im nächsten Jahr voll angreifen können“, ist Weidel optimistisch. „Es gibt ja nur zwei Ligen. Und da will jeder aus der zweiten in die erste!“ Schließlich geht es auch beim E-Hockey um Spaß – und Erfolg!