Würzburg
Für Laura Tibitanzl und Nora Wehrhahn gibt es in dieser Saison nur ein Ziel: Olympia. Einen ersten Schritt auf dem langen und beschwerlichen Weg zu den Sommerspielen in Peking wollten die beiden Aushängeschilder des unterfränkischen Rudersports – beide starten für den ARC Würzburg, trainieren aber in Mainz (Tibitanzl) und Hamburg (Wehrhahn) – bei den Langstreckentests des Deutschen Ruder-Verbandes (DRV) machen. Das gelang ihnen dort freilich nur bedingt.
Leichtgewichts-Skullerin Laura Tibitanzl (vormals Tasch) musste in Potsdam ran. Nach fünf Kilometern bei Windstärke fünf und 20:49 Minuten war die 23-Jährige zwar eine Sekunde schneller als ihre Dauer-Rivalin aus der vergangenen Saison, Lokalmatadorin Daniela Reimer. Aber mit den zwei Schnellsten, Marie-Luise Dräger aus Rostock (20:10) und Berit Carow aus Hamburg (20:22), vermochte die Würzburgerin nicht mitzuhalten – so war der erste Test der neuen Saison ein Spiegelbild der Leistungsverhältnisse in der alten. Würde dies über das Sportjahr hinweg so bleiben, hätte Tibitanzl keine Chance, einen Platz im Doppelzweier zu ergattern – und das ist nun mal die einzige Bootsklasse der Leichtgewichts-Ruderinnen, die bei Olympia an den Start gehen darf.
Abstand zum Top-Duo verringern
Die Teilnahme bei den Spielen in Peking müsste sich Tibitanzl trotzdem nicht abschminken. Als drittbeste Deutsche würde sie in China die Ersatz-Frau geben dürfen. „Das kann aber nur das Minimalziel sein“, sagte die 23-Jährige. Deshalb will sie den Abstand zum Top-Duo verringern und möglichst bald aufschließen, zugleich aber auch nach hinten ein Polster schaffen.
Den Blick ausschließlich nach vorne muss Nora Wehrhahn richten. Nach einem sportlich eher misslungenem Jahr mit dem Verlust der Trainings-Partnerin und der verpassten WM-Teilnahme ruhen die Hoffnungen der 25-Jährigen jetzt ganz auf den neu gebildeten Zweier mit ihr und Franziska Kegebein. Die 21-jährige Rostockerin, Schlagfrau des Silber-Achters bei der U-23-WM, trainiert zusammen mit Wehrhahn in Hamburg. Der erste Wettkampf-Auftritt der beiden beim DRV-Test in Dortmund über sechs Kilometer verlief durchwachsen. Rang sieben unter 19 Duos war nicht schlecht. Will man aber einen Platz in den olympischen Bootsklassen Achter oder Zweier ergattern, bedarf es einer Steigerung. Die ist laut Wehrhahn ausgemachte Sache, weshalb sie optimistisch in die Zukunft sieht. „Wir kommen prima miteinander zurecht und versprechen uns einiges vom weiteren Saisonverlauf“, sagt Wehrhahn.
Ebenfalls in Dortmund am Start waren Marie Strohmeyer und Stephan Schad vom Würzburger RV Bayern. Strohmeyer kam zusammen mit ihrer Frankfurter Partnerin Regina Pieroth 46 Sekunden hinter Wehrhahn/Kegebein auf Rang 15 ins Ziel. Und Leichtgewicht Schad landete zusammen mit dem Mainzer Marc Rippel auf Rang elf unter den 23 gestarteten Zweiern.