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MÜNCHEN: Auf der Wiesn gibt's weniger Geld

MÜNCHEN

Auf der Wiesn gibt's weniger Geld

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    Wenige Wochen vor dem Start des Oktoberfests sehen die Wiesnwirte den Auswirkungen des Mindestlohngesetzes mit Skepsis entgegen. Wirtesprecher Toni Roiderer verlangt flexiblere gesetzliche Regelungen – bei den bürokratischen Vorgaben im Mindestlohngesetz, aber auch beim Arbeitszeitgesetz. Das wird jetzt strikter kontrolliert. Und so führt der Mindestlohn am Ende womöglich dazu, dass einige auf der Wiesn weniger arbeiten können – und damit auch weniger verdienen als bisher. Wie auch andere Arbeitgeber kritisieren die Wirte die aufwendige Dokumentationspflicht. Auch dadurch brauchen sie mehr Angestellte.

    Roiderer rechnet damit, dass er in seinem Hackerzelt im Zusammenhang mit dem neuen Gesetz dieses Jahr 40 bis 50 Mitarbeiter mehr beschäftigen wird. Bei der Kritik am Mindestlohngesetz geht es keineswegs um die Höhe des Stundenlohns. Auf dem größten Volksfest der Welt rollt der Rubel, die Bezahlung ist gut, das Trinkgeld sprudelt – so dass Bedienungen und andere Beschäftigte gerne länger arbeiten würden als das Gesetz erlaubt. Bedienungen verdienen hier in 16 Tagen so viel wie andere in zwei Monaten.

    Oder noch mehr – darüber wird nicht geredet. Sie fürchten nun Einbußen – und die Wirte sorgen sich um die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter. „Sie wollen arbeiten – aber dürfen nicht“, sagt Roiderer.

    Gearbeitet werden darf nach dem schon bisher geltenden Arbeitszeitgesetz maximal zehn Stunden am Tag. Wird an einem Sonntag gearbeitet, muss der Arbeitgeber binnen zwei Wochen davor oder danach einen Ausgleichstag gewähren. Neu ist aber: Nach dem Gesetz zum Mindestlohn müssen Unternehmen die Arbeitszeiten aller Beschäftigten mit Monatseinkommen bis zu 2958 Euro mit Anfang, Ende und Pausenzeiten genau dokumentieren. Und: Bekam der Wirt früher Überschreitungen im Bierzeltgetümmel nicht einmal mit, muss nun alles schwarz auf weiß nachvollziehbar sein.

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