In freier Wildbahn schwämmen sie täglich rund 60 Kilometer weit und tauchten mehr als 300 Meter tief. O'Barry, der sich zurzeit auf Einladung von Tierrechtsorganisationen in Deutschland aufhält, tritt seit Jahren gegen die „Vermarktung“ in Zoos und Delfin-Shows ein. Neben dem Nürnberger Tiergarten werden noch in Duisburg, und Münster sowie im Heidepark Soltau Delfine gehalten. Andere Parks hatten die Delfin-Haltung unter anderem wegen Aufzuchtproblemen aufgegeben.
Delfin-Shows sind nach O'Barrys Einschätzung vor allem in den USA ein Milliarden-Geschäft für Vergnügungsparks und Delfinarien. Auch in Europa seien Delfinarien eine wichtige wirtschaftliche Säule. Ohne sie wäre etwa der Tiergarten Nürnberg im Bestand bedroht.
Dem widersprach am Freitag der Nürnberger Zoo, der die Qualifikation O'Barrys anzweifelt. Die rätselhaften Todesfälle neugeborener Delfine in den letzten drei Wochen in Nürnberg seien laut O'Barrys möglicherweise Selbstmorde gewesen. Er selbst habe so etwas erlebt. Der Selbstmord eines von ihm trainierten „Flipper“-Darstellers habe ihn bewogen, als Trainer aufzuhören. Der Tiergarten bestritt, dass Zoo-Delfine Stress litten. Dies habe eine dreijährige Untersuchung ergeben. Die Behauptung, Delfine empfänden die Gefangenschaft als unerträglich, widerlegt laut Zooleitung Delfin „Mobby“; er lebe seit 1971 im Delfinarium. Laut dem Verhaltensbiologen Lorenzo von Fersen sind seit Bestehen des Nürnberger Delfinariums 27 Große Tümmler gestorben: elf waren Totgeburten, zehn Babys starben in den ersten sechs Wochen.