Dass die Vereinbarung eines Impftermins zu so einem Stresstest werden würde, das hatte Franz K. nicht gedacht. Der 77-Jährige aus Friedberg heißt eigentlich anders, seine Geschichte will er lieber anonym erzählen. K. wollte sich eine Auffrischungsimpfung mit dem an die neuen Coronavarianten angepassten Präparat geben lassen. "Ich bin der allgemeinen Empfehlung gefolgt", erzählt K. Schließlich rate die Ständige Impfkommission (Stiko) Menschen über 60 Jahren zu einer erneuten Impfung. Bis K. die kriegt, könnte es aber dauern. Denn sein Hausarzt hat ihn nur auf eine Warteliste gesetzt – und die sei lang, einen konkreten Termin für die Impfung hat K. nicht. "Es könnte bis in den Dezember dauern", sagt er. "Das ist doch nicht der Sinn der Sache." Damals in den Impfzentren sei das wie am Fließband gegangen. "Und jetzt das. Ich bin echt gespannt, wann ich angerufen werde."
Lesetipp