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Kommentar: Beim Flächenfraß ist ein neues Volksbegehren nötig

Kommentar

Beim Flächenfraß ist ein neues Volksbegehren nötig

Daniela Hungbaur
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    In Bayern ist der Flächenverbrauch nach wie vor hoch. 2021 lag er im Schnitt bei täglich 10,3 Hektar.
    In Bayern ist der Flächenverbrauch nach wie vor hoch. 2021 lag er im Schnitt bei täglich 10,3 Hektar. Foto: Marcus Merk

    Ein großes Problem zu erkennen, reicht oft nicht. Konkrete Lösungen dafür sind entscheidend. Und so muss man beim Thema Flächenfraß Grünen und Naturschützern recht geben: Die Bayerische Staatsregierung versagt hier. Sie hat das Problem der viel zu starken Flächenversiegelung zwar durchaus erkannt, erklärt bei passenden Gelegenheiten auch immer wieder, wie wichtig es ist, unsere Natur besser zu schützen, doch die Realität ist täglich eine andere: Unsere Böden werden immer weiter zubetoniert. Das ist im hohen Maße verantwortungslos und hat verheerende Folgen: Der Lebensraum für Tiere und Pflanzen schwindet ebenso wie Acker- und Weideland, es kommt zu immer mehr Überschwemmungen und letztendlich wird Bayerns Stolz, die prächtige Kulturlandschaft, nicht nur zunehmend verschandelt, sondern zerstört. Daher ist es höchste Zeit für ein neues Volksbegehren gegen den Flächenfraß. 

    Es gibt immer Interessenskonflikte, klar

    Ziel muss ein verbindlicher Flächenschutz sein, ein ganz konkreter Fahrplan, wie man die zu hohe Versiegelung eindämmen will. Dass das Problem komplex ist, bestreitet niemand. Dass man es stets mit Interessenskonflikten zu tun hat und Bauherrn oft gute Argumente wie neue Arbeitsplätze, neuen Wohnraum, gewünschte Ortsumfahrungen vorbringen, geschenkt. Doch Boden ist so ein kostbares Gut, dass bei allen Bauprojekten auf der grünen Wiese der Naturschutz endlich oberste Priorität genießen muss. 

    Das Volksbegehren „Betonflut eindämmen“ ist 2018 zwar vor Gericht gescheitert, doch fand es großen Zuspruch in der Bevölkerung. Denn vielen Bürgern ist bewusst, dass die Böden die Basis unseres Lebens sind und viel besser geschützt werden müssen. Die Bayerische Staatsregierung lässt diese Einsicht leider noch vermissen.

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