Die Frauen glaubten an Liebe, gaben ihm sechs- und siebenstellige Summen – doch er wollte noch mehr: Klatten und eine weitere Frau versuchte Sgarbi mit intimen Videos zu erpressen. Im schwarzen Anzug und weißen Hemd ist der 44-jährige Schweizer vor Gericht erschienen, er trägt eine dunkelrandige Brille, das kurze Haar glatt gekämmt. „Er sieht viel spießiger aus, als ich dachte“, raunt jemand im Zuschauerraum, als sich Sgarbi minutenlang scheinbar entspannt dem Blitzlichtgewitter der Fotografen stellt. Der Anklage lauscht er mit teils gesenktem Kopf. Erst als Staatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch sein Plädoyer mit der Forderung nach neun Jahren Haft beendet, legt er den Kopf in den Nacken, schließt halb die Augen und beginnt tief zu atmen. Seine Anwälte plädieren auf fünf Jahre – zumindest Klatten sei ja „Gott sein Dank“ unbeschadet aus der Sache herausgekommen, sagt Verteidiger Egon Geis.
MÜNCHEN