(lby) Vom Gipfel mit weit über 100 Sachen an einem Seil ins Tal rauschen: „Flying Fox“ heißt der neueste Adrenalin-Kick. Mit dem Bau der größten Seilrutsche der Welt will der Ferienort Bayrischzell gegen schwindende Gästezahlen kämpfen. Auch in Garmisch-Partenkirchen gibt es Pläne zu einem „Fliegenden Fuchs“. Naturschützer und Bergsteiger sehen einen Ausverkauf der Berge.
Im nahen Österreich ist es schon soweit: Im Rofangebirge am Achensee schwingen sich an schönen Tagen an die 200 Wagemutige juchzend vom 2038 Meter hohen Gschöllkopf mit dem adlerartigen „Skyglider“ zu Tal. Zuerst geht es rückwärts 200 Höhenmeter nach oben, dann mit 80 Stundenkilometern hinunter. „Geil“ finden die Kinder die Fahrt, und auch für den französischen Urlauber Thierry Marion, der mit Frau und zwei Töchtern in Österreich urlaubt, ist die Abfahrt auf der Seilrutsche „eindrucksvoll“.
Der „Skyglider“ ist freilich nichts gegen das, was etwa 60 Kilometer entfernt in Bayrischzell vielleicht entstehen wird. Dort könnte es, wenn die ehrgeizigen Pläne des einheimischen Unternehmers Dirk Schwarzer Wirklichkeit werden, von der Bergstation des 1838 Meter hohen Wendelstein über 1000 Höhenmeter ins Tal gehen – ein neuer Weltrekord.
„Wenn wir etwas Neues schaffen möchten, dürfen wir keine ausgetretenen Pfade gehen“, wirbt Schwarzer im Flyer seiner Event-Firma. Auch Garmisch-Partenkirchen rüstet auf. Dort sollen über dem Abgrund schwebende Aussichtplattformen einen spektakulären Blick ins Höllental bieten.