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MÜNCHEN: Münchner Tauben als Tonkünstler

MÜNCHEN

Münchner Tauben als Tonkünstler

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    Ein Taubenzüchter hält im Tierpark Hellabrunn in München eine Taube mit einer Taubenpfeife im Schwanzgefieder.
    Ein Taubenzüchter hält im Tierpark Hellabrunn in München eine Taube mit einer Taubenpfeife im Schwanzgefieder. Foto: FOTO dpa

    Liebhaber der Tiere banden den Vögeln kleine Pfeifen und Glocken ins Schwanzgefieder. Mit den beim Fliegen entstehenden Geräuschen begleiteten die Tauben unter anderem ein Bläserensemble des Passauer Leopoldinum-Gymnasiums und einen Kinderchor. Ein Freiluftkonzert mit pfeifenden Tauben fiel wegen des Wetters zwar weitgehend ins Wasser, dafür kamen im Elefantenhaus Tauben mit Glöckchen im Gefieder zum Konzerteinsatz.

    Sozusagen als Dirigent eines seltsamen Orchesters fungierte Taubenzüchter Reinhold Deubelli: Mit ausholenden Armbewegungen ermunterte er die Vögel, durch das Elefantenhaus zu flattern, während sich Kinder und Jugendliche auf ihre Blas- und Streichinstrumente konzentrierten. Rund 2000 Taubenrassen gebe es weltweit, erläutert Tierpfleger Matthias Bartek. Die genaue Zahl kenne man nicht, anerkannt seien nur etwa 800 Rassen. Zu dieser großen Familie zählen auch arabische Trommeltauben – und die wurden für das Konzert im Elefantenhaus ausgewählt. „Die sind sehr zahm und kommen auf Kommando auf die Hand“, sagt Bartek. Und dann landet auch schon einer der schneeweißen Vögel mitten auf dem Kopf eines Musikers. Während die Taubenglocken aus dem arabischen Raum stammen, kommen die Taubenpfeifen aus Asien, wie Bartek erläutert.

    Spaß war allerdings nicht der Grund, Tauben die winzigen Musikinstrumente ins Gefieder zu stecken. Vielmehr habe man einst versucht, Greifvögel durch die Klänge der Instrumente von den Tauben fernzuhalten. Dass sich die Tiere an den Instrumenten stören könnten, schließt Bartek aus. Inzwischen haben sogar Pädagogen die Taubenmusik für ihre Zwecke entdeckt. „Unser Anliegen ist es, Kinder und Jugendliche an Musik heranzuführen“, sagt Andrea Fink, Geschäftsführerin des Bayerischen Tonkünstlerverbands, der die Vorführung im Münchner Zoo mitveranstaltete. Kinder seien schnell für eine Sache zu begeistern, sobald Tiere im Spiel sind. Deshalb sei es eine großartige Sache, Tauben in ein Konzert einzubeziehen. „Das kann man auch im Klassenzimmer machen.“

    Zumindest dürfte es keine Probleme bereiten, Tauben in das Zimmer einer Schule zu bringen. Von anderen tierischen Musikern kann man das nicht behaupten, vor allem nicht von Elefanten. Als ein Sänger begleitet von Taubengebimmel und Akkordeonklängen das Lied „Santa Lucia“ anstimmte, konnten auch die eigentlichen Bewohner des Elefantenhauses nicht mehr stillhalten und trompeteten laut.

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