Der derzeit vom Dienst freigestellte Polizist hatte rund 100 rumänische Erntehelfer auf menschenverachtende Weise ausgebeutet. Wie mehrfach berichtet, waren die Rumänen ohne Verpflegung in Containern untergebracht und hatten den versprochenen Lohn größtenteils nicht erhalten.
Die Staatsanwaltschaft veranlasste bei dem Plantagenbetreiber eine Hausdurchsuchung, gegen einen weiteren Verdächtigen werde ermittelt, hieß es am Freitag. Bei dem Vorwurf des gewerbsmäßigen Menschenhandels zur Ausbeutung der Arbeitskraft handle es sich um ein Verbrechen, das mit Haft zwischen einem und zehn Jahren belegt werden könne, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Der Haftbefehl sei vollzogen worden, weil bei dem Beschuldigten Fluchtgefahr bestanden habe.
Von den rund 100 rumänischen Erntehelfern ist die Hälfte wieder in ihr Heimatland zurückgekehrt. Die anderen sind zu einem viermonatigen Einsatz als Erntehelfer bei übertariflicher Bezahlung nach Ostdeutschland vermittelt worden. Dort können sie kostenfrei wohnen und werden umsonst verpflegt. Der Oberndorfer Bürgermeister Hubert Eberle hatte die Behandlung der Rumänen in Nordschwaben als „Sklavenhandel“ bezeichnet.