München ist groß genug für mehr als einen Starkbieranstich, findet Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU). Und deshalb sollte zeitgleich mit dem von einer Brauerei veranstalteten traditionellen Politiker-Derblecken auf dem Nockherberg am Mittwochabend im Landtag ebenfalls dem süffigen Fastenbier gehuldigt werden – inklusive der beim Original üblichen Fastenpredigt, bei der die bayerische Politikprominenz ordentlich ihr Fett wegkriegt.
Stamm boykottiert ja wie berichtet mit Sozialministern Emilia Müller den Nockherberg in diesem Jahr – aus Protest gegen die aus ihrer Sicht im Vorjahr frauenfeindliche Rede der „Mama Bavaria“ Luise Kinseher, die Ministerinnen als „Hendl“ oder „Kellerprimel“ bezeichnet hatte.
Der eigene Starkbieranstich im Landtag sei aber „keine Gegenveranstaltung“, wiegelte die Landtagspräsidentin auf Nachfrage ab. Es handle sich vielmehr um eine interne Veranstaltung der Landtags-CSU. „Schließlich müssen wir an diesem Abend ja auch irgendwas machen“, erklärte Stamm: „Ich spendiere nur eine Gulaschsuppe dazu.“
Organisiert haben das Derblecken im Landtag die CSU-MdL Walter Nussel und Harald Schwartz. „Man kann das schöner machen als es am Nockherberg ist“, erklärte Schwartz. Das Interesse in der CSU an einer Alternative zum Nockherberg sei jedenfalls sehr groß. Den traditionellen „Bruder Barnabas“ werde der ZDF-Redakteur Matthias Schöberl geben, ließ sich Schwartz vor der Veranstaltung noch entlocken: „Der ist zwar Journalist, aber trotzdem ein anständiger Mensch.“