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Australien: Aborigines-Anführer Galarrwuy Yunupingu ist tot

Australien

Er war ein Anführer der Aborigines: Galarrwuy Yunupingu ist tot

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    Galarrwuy Yunupingu (r.) mit Australiens Premierminister Anthony Albanese.
    Galarrwuy Yunupingu (r.) mit Australiens Premierminister Anthony Albanese. Foto: Aaron Bunch, dpa (Archivbild)

    Er war ein bedeutender Politiker und ein Pionier beim Kampf um die Rechte der Aborigines. Nun ist Galarrwuy Yunupingu im Alter von 74 Jahren gestorben. AAP berichtet, dass er in der Region Arnhemland, im Nordosten Australiens, am Montag im Kreise seiner Familie verstarb. Der australische Sender beruft sich bei seinen Informationen auf die Yothu Yindi Foundation, die Yunupingu selbst gegründet hatte. Australien hat damit einen der wichtigsten Vertreter der Ureinwohner verloren.

    Australien: Aborigines-Anführer Galarrwuy Yunupingu ist tot – er war ein "Gigant der Nation"

    Zahlreiche Prominente meldeten sich schon kurz nach der Bekanntgabe von Yunupingus Ableben zu Wort und ehrten den Anführer der Aborigines. "Es ist schwer, in Worte zu fassen, was dieser Verlust für dieses Land bedeutet", sagte Linda Burney, Ministerin für indigene Australier. Die Yothu Yindi Foundation nannte Yunupingu einen "Giganten der Nation". 

    Auch Premierminister Anthony Albanese zollte Yunupingu Tribut: "Er war ein Anführer, ein Staatsmann, ein großartiger Yolngu-Mann und ein großartiger Australier." Albanese erklärte, dass er Yunupingus Familie vorschlagen werde, den Verstorbenen mit einem Staatsbegräbnis zu ehren. 

    Tod von Aborigines-Anführer: Galarrwuy Yunupingu war "Australier des Jahres"

    Yunupingu war am 30. Juni 1948 in der Aborigines-Siedlung Gunyangara im Norden Australiens geboren worden. Er gehört zum Volk der Yolngu. Über seine frühen Jahre ist wenig bekannt. Offenbar wurde ihm in seiner Jugend aber von seinem Vater, der für Landrechte der Ureinwohner kämpfte, erzählt, dass ein Bergwerk in der Nähe auf dem traditionellen Land der Aborigines errichtet werden sollte. Daraufhin besuchte er die Missionsschule in Yirrkala und studierte zwei Jahre lang am Methodist Bible College in Brisbane. 

    In der Folge trat Yunupingu in die Fußstapfen seines Vaters, wurde aber schnell bekannter und erfolgreicher. Er war mehr als zwei Jahrzehnte lang Vorsitzender des Northern Land Council (NLC) und engagierte sich in dieser Zeit für die Landrechte der Aborigines. Er setzte sich vor allem für Respekt vor dem Land der Ureinwohner und deren heiligen Stätten ein. 

    Im Jahr 1978 wurde Yunupingu zum "Australier des Jahres" ernannt. Es folgten viele weitere Auszeichnungen. Im Jahr 1998 wurde ihm die Ehre zuteil, in die Liste der "100 bedeutendsten lebenden Persönlichkeiten Australiens" aufgenommen zu werden. Seinen Kampf für die Rechte der Ureinwohner führte Yunupingu bis zu seinem Tod. Erst kürzlich sprach er mit Albanese über ein geplantes Referendum bezüglich einer Verfassungsänderung. Die indigene Bevölkerung könnte durch dieses nach einem langen Kampf eine Stimme im Parlament erhalten. Es wäre auch ein Verdienst von Yunupingu, der auch als Sänger und Maler aktiv war.

    Australien: Verhältnis von Australiern zu Aborigines ist schwierig

    Das Verhältnis zwischen den Australiern und der indigenen Bevölkerung ist seit jeher ein schwieriges Thema. Nach Angaben des Nationalmuseums wurde Australien vor rund 65.000 Jahren von den Aborigines besiedelt. Am 26. Januar 1788 kam dann die First Fleet (erste Flotte) in der Sydney Cove an. Der rote Kontinent wurde kolonisiert und die Ureinwohner unterdrückt. Über Jahrzehnte hinweg wurden Kinder der Aborigines ihren Eltern entrissen. Der Kampf um die Landrechte geht bis heute.

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