Der Opernsänger und Moderator Gunther Emmerlich ist am Dienstag überraschend zu Hause im Alter von 79 Jahren gestorben. Als Todesursache gab sein Management gegenüber der Deutschen Presse-Agentur Herzversagen an. Wie der MDR berichtet, war er noch am Sonntag bei einem Weihnachtskonzert in Lößnitz in Sachsen aufgetreten. Im Fernsehen war er noch vor wenigen Tagen bei der Talkshow "Riverboat" zu sehen.
Gunther Emmerlich ist tot: Als Moderator und Sänger im DDR-Fernsehen
Emmerlich wurde am 18. September 1944 im thüringischen Eisenberg geboren. Er studierte zunächst an der Ingenieurschule für Bauwesen in Erfurt, wandte sich dann aber der Musik zu und studierte fünf Jahre lang Operngesang an der Musikhochschule Franz Liszt in Weimar. Er war 20 Jahre lang als Bass festes Ensemblemitglied an der Semperoper Dresden. Emmerlich bewies seine Vielseitigkeit als Banjospieler, Jazzsänger und Moderator bei der Semper House Band, zu der sich 1985 Solisten der Staatskapelle Dresden zusammengefunden hatten. Seit 1987 war Emmerlich als Moderator und Sänger immer wieder im DDR-Fernsehen – unter anderem bei der "Nacht der Prominenten", bei "Ein Kessel Buntes" und bei "Die Showkolade".
Wegen seiner Neigung zu aufmüpfigen politischen Randbemerkungen geriet er ins Visier der DDR-Kulturbehörden. Zeitweise wurde er wegen "staatsfeindlicher Betrachtungen" mit einem regional begrenzten Auftrittsverbot belegt.
Emmerlich mit Bambi und Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet
Nach der Wende moderierte er in der ARD und im ZDF. 1992 löste Emmerlich seinen Vertrag mit der Dresdner Oper. Danach trat er als Solist, als Gastsänger in Opern und als Musicaldarsteller auf. Zudem moderierte er viele Galas. 1988 wurde Emmerlich in der DDR als "Fernsehliebling" geehrt. 1990 erhielt er einen Bambi und 1997 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. 2019 bekam er die "Goldene Henne" für sein Lebenswerk.