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Helfer am K2 gestorben: Zeugen sollen aussagen

Pakistan

Wurde sterbender Helfer am K2 zurückgelassen? – Zeugen sollen aussagen

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    Der schroff aufragende K2 gilt unter Bergsteigern wegen seiner steilen Wände als sehr schwierig.
    Der schroff aufragende K2 gilt unter Bergsteigern wegen seiner steilen Wände als sehr schwierig. Foto: --/SALTORO_SUMMIT_HANDOUT/epa, dpa

    Am 27. Juli versuchten fast 200 Bergsteiger den Gipfel des K2 auf 8611 Metern zu erreichen, etwa 100 schafften es. Der Bergträger Mohammed Hassan gehörte nicht dazu. Er war auf etwa 8200 Metern verunglückt. Nachdem Videos bekannt wurden, die ihn am Unglücksort noch am Leben zeigen, löste das einen Aufschrei aus. Offenbar waren Dutzende Bergsteiger an ihm vorbeigestiegen – ohne zu versuchen, ihn zu retten.

    "Es ist bedauerlich, dass niemand anhielt, um dem sterbenden Mann zu helfen", sagte Abu Zafar Sadiq, Präsident des pakistanischen Alpinclubs, der Deutschen Presse-Agentur. An dem Unglückstag seien mehrere Lawinen an einem Engpass am K2 ausgelöst worden, der schwierigsten und tödlichsten Stelle vor dem Gipfel. "Einige der Bergsteiger wurden von den Lawinen getroffen, aber zum Glück wurde niemand mitgerissen", sagte Sadiq weiter. "Wie auch immer die Umstände waren, jemand hätte dem armen Kerl helfen müssen."

    Tod von Bergträger am K2: Widersprüchliche Augenzeugenberichte

    Wie genau alles ablief, ist unklar. Zu den Ereignissen gibt es widersprüchliche Augenzeugenberichte. Hassan war laut Medienberichten für den pakistanischen Veranstalter Lela Peak Expeditions tätig. Am 27. Juli half er, die Fixseile zu legen, an denen die zahlenden Kunden der Expeditionen dann Richtung Gipfel stiegen.

    Übereinstimmenden Aussagen von Bergsteiger zufolge, die das Portal Explorersweb.com sammelte, stürzte Hassan gegen 2.20 Uhr morgens kopfüber ins Seil – die Ursache ist unbekannt. Danach sei er wieder auf die Route nach oben gebracht worden. Dort blieb er offenbar bewegungsunfähig liegen und sei wenig später gestorben, wie zwei Beteiligte berichteten.

    Ein österreichischer Kameramann, der für Filmaufnahmen am K2 war, widerspricht dem jedoch. Auf seinen Drohnenbildern sei erkennbar, wie ein Bergsteiger direkt neben der Route liegt und sich eine andere Person um ihn bemüht. Das Video zeige, dass der Mann einmal sein Beinbewege – also dass er am Leben war, so der Kameramann gegenüber Explorersweb.com. Die Aufnahmen würden den Zeitraum zwischen 4.30 und 5.30 Uhr zeigen. Das würde bedeuten, dass Hassan noch Stunden nach seinem Sturz am Leben war.

    Nach Tod von Bergträger am K2 sollen Zeugen aussagen

    Nun sollen in Pakistan Zeugen aussagen. "Die wichtigste Aussage wäre die des anderen Höhenträgers, der mit dem toten Träger das Seil befestigte und ihn fallen sah", sagte Rahat Karim Baig, Mitglied einer Untersuchungskommission, der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag.

    Im pakistanischen Gebirge und den angrenzenden Ländern im Himalaya kommt es immer wieder zu tödlichen Unfällen. Der 8611 Meter hohe K2 in Pakistan ist der zweithöchste Berg der Erde und gilt als extrem schwierig. Die steige Route und die Lawinengefahr sind Gründe dafür.

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