Rein kulinarisch betrachtet ist der Deutsche ja nicht unbedingt als experimentierfreudiger Weltenbummler bekannt. Weil: Schön ist das ja schon, mal was Neues zu sehen, aber das Essen sollte dann schon eher sein wie daheim. Natürlich gibt es auch rühmliche Ausnahmen – Weltenbürger from Germany, die auf Reisen in der jeweiligen Fremdsprache parlierend einheimische Getränke und Speisen bestellen. Dabei drohen allerdings mehrere kommunikative Sollbruchstellen.
Übersetzte Speisekarten: An die Pizza con Wurstel haben wir uns bereits gewöhnt
Zum einen läuft man als Gast von Welt Gefahr, dem Adressaten körperliche Schmerzen zuzufügen, wenn man im Prinzip wohlklingende Worte phonetisch verunstaltet. Sie wissen schon: Gnottschi, Latte mattschato, Wörtschestersoße und so. Zum anderen kann es passieren, dass man bei aller angetäuschten Weltläufigkeit nicht bemerkt, dass man gerade Stierhoden oder Lammhirn zum Dessert geordert hat.
Um zumindest diese Art von Malheur zu vermeiden, bemühen sich viele Restaurants, ihre Speisekarten in handelsübliche Fremdsprachen zu übersetzen. Doch wie das so ist mit dem Bemühen. Oft bleibt es beim Versuch. An die Pizza con Wurstel im Gardasee-Urlaub haben wir uns gewöhnt. Na ja, wer’s mag.
Eine chinesische Fluglinie bietet „Imported dog food“ an
Aber das, was eine chinesische Fluglinie ihren Kunden vorzusetzen gedenkt, ist dann doch mehr als Geschmackssache. Angesichts des Fotos, das ein Passagier von der Bord-Speisekarte ins Netz stellte, stellen sich unappetitliche Fragen. Dort steht nämlich: „Imported dog food“ – also „importiertes Hundefutter“.
Wo liegt der Hund begraben? War da ein besonders ehrlicher Koch am Werk? Handelt es sich um einen Übersetzungsfehler? Wir wissen es nicht, werden uns bei der nächsten Auslandsreise aber vielleicht doch sicherheitshalber an Pizza con Wurstel halten.