Wenn die Schultoilette zum Alptraum wird: In Frankfurt am Main haben sich Eltern zusammengeschlossen, um etwas dagegen zu tun. Unterstützung kommt auch aus der Region.
Vollgesprayte Wände, kaputte Kloschüsseln und unhygienische Zustände. Den Alptraum einer verdreckten Toilette haben sicher schon die meisten einmal erlebt. Aber was, wenn dieses Szenario die Kleinsten trifft – und das täglich? Dann sind auch Eltern gefordert, auf diesen Missstand hinzuweisen.
Wenn sich Kinder den Toilettengang verkneifen
„Unzählige Kinder verkneifen sich bewusst den Toilettengang während ihres Schultages, weil sie sich schlichtweg zu sehr ekeln“, schreibt Alix Puhl aus Frankfurt am Main, der die Online-Petition gestartet hat.
Der „Dauerbrenner an allen Frankfurter Schulen“ mobilisiert mittlerweile Menschen in ganz Deutschland. Knapp 6.000 Unterzeichner haben sich der Forderung nach sauberen und sanierten Toiletten an Frankfurts Schulen angeschlossen. Darunter Menschen aus Berlin, München, Tauberbischofsheim oder auch Würzburg.
Was die Petition fordert:
- Reinigungskräfte vor Ort (sog. Präsenzkräfte) oder häufigere Reinigung über den ganzen Tag verteilt, um wenigstens ein Mindestmaß an Sauberkeit zu gewährleisten.
- Anpassung der Reinigungszeiten an die tatsächlichen schulischen Öffnungszeiten, die über die Annahme (8.00-13.00 Uhr) oft weit hinausgehen.
- Erhöhung der Anzahl der Toiletten entsprechend der höheren Schülerzahl.
- Bedarfsgerechte Toilettenräume (z.B. im Rahmen der Inklusion) sowie eine bessere Qualität der Reinigungsleistung.
- Regelmäßige Überprüfung und turnusmäßige Sanierung aller sanitären Anlagen in Schulen (inklusive der Wände, Böden und Rohre).
- Sicherstellung einer Ausstattung aller Schultoiletten mit Warmwasser, Seife und Handtüchern o.ä.
Nicht nur ein Problem an Frankfurter Schulen?
Allein die Teilnahme von Eltern aus ganz Deutschland an der Petition signalisiert, dass der Missstand auch in vielen anderen Städten existiert. So berichtet der „Spiegel“ unter Berufung auf eine Studie der KfW-Bankengruppe, dass an deutschen Schulen 34 Milliarden Euro für Sanierungen fehlen.
Besserung ist in einigen Einrichtungen aber bereits in Sicht. Eine Frankfurter Schule beispielsweise führte einen Toilettendienst ein. Allerdings ohne fachmännischen Reinigungsdienst. Hier übernehmen die Schüler selbst das Sammeln von unbenutztem Toilettenpapier und melden, wenn die Toilette verschmutzt ist.