Die Asiatische Riesenhornisse ist die größte Hornisse der Welt. Sie gilt als äußerst aggressiv und macht regelmäßig wegen Massenangriffen mit Todesfolgen Schlagzeilen. In letzter Zeit häufen sich zudem Medienberichte und Gerüchte, dass es die Rekord-Hornisse auch in Europa gibt. Meldungen über Sichtungen in Deutschland machen die Runde. Doch dabei muss man aufpassen, keiner Verwechslung anheim zu fallen. In diesem Artikel ist Wissenswertes über die Asiatische Riesenhornisse gesammelt.
Wie groß wird die Asiatische Riesenhornisse?
Die Asiatische Riesenhornisse gehört zur Familie der Wespen und ist mit den bei uns heimischen Wespenarten verwandt. Ihr lateinischer Name lautet Vespa mandarinia. Warum es bei diesem Insekt besonders nützlich ist, diese wissenschaftliche Bezeichnung zu kennen, wird später im Artikel deutlich.
In ihrer Größe ist die Asiatische Riesenhornisse ein echter Rekordhalter: Sie kann die 5-fache Größe von westlichen Honigbienen und Wespen erreichen. Die Königinnen werden bis zu 55 Millimeter lang, Arbeiterinnen etwa 27-45 Millimeter. Damit hat die Hornissenart beinahe die Größe eines Kolibris. Die Arbeiterinnen erreichen eine Flügelspannweite von bis zu 8 Zentimetern, berichteten Zoologen der University of Michigan. Das Tier hat zudem einen auffälligen, recht breiten und knallorangen Kopf. Der Stachel der Arbeiterinnen ist 6 Millimeter lang und verabreicht Gift.
Vorkommen und Lebensweise der Asiatischen Riesenhornisse
Der Lebensraum der Asiatischen Riesenhornisse sind besonders häufig in ländlichen Regionen Japans. Doch auch in China, Korea, Indonesien und im Südosten Russlands ist sie anzutreffen. Die Art breitet sich allerdings aus: Seit 2019 gab es zahlreiche Sichtungen in den USA und Kanada. Die Vespa mandarinia bewohnt gerne unterirdische Hohlräume oder Baumhöhlen.
Dank ihres besonders breiten Kiefers kann sich die Asiatische Riesenhornisse von kleinen Käfern ernähren. Finden die Tiere später im Jahr keine Käfer mehr, passiert etwas, das die größte Hornissenart der Welt von allen anderen Hornissen unterscheidet: Dann kann sie koordinierte Massenangriffe auf Völker kleinerer Wespen- und Hornissenarten und auf Bienenstöcke starten. Die Fachseite hornissenschutz.de schreibt dazu: "Findet eine Arbeiterin von Vespa mandarinia ein Wespen- oder einen Bienenvolk, so markiert es deren Nest mit einem Sekret aus der Van-der-Vechtschen Drüse. Diese Absonderung bewirkt, dass weitere Exemplare von Vespa mandarinia aus der Umgebung angelockt werden, welche sich anschließend am Angriff beteiligen."
Aus diesem Grund wird die Sichtung der Art auf dem Amerikanischen Kontinent mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt, da die dort heimischen Insekten sowie die zur Honigproduktion eingesetzten Bienenvölker auf dem Speiseplan der Riesenhornisse stehen.
Ist die Asiatische Riesenhornisse in Deutschland?
Regelmäßig gibt es Gerüchte und vereinzelte Medienberichte darüber, dass sich die Asiatische Riesenhornisse auch in europäischen Ländern - darunter Deutschland - ausbreiten würde. In einem Artikel von Galileo von 2021 heißt es beispielsweise: "Im Zuge des Klimawandels hat sich die Asiatische Riesenhornisse, ähnlich wie andere Mückenarten wie etwa die Kriebelmücke, mittlerweile auch in Deutschland ausgebreitet." Erwähnt wird eine angebliche Sichtung 2014 in Waghäusel bei Karlsruhe.
Doch Achtung! In diesen Fällen handelt es sich um eine Verwechslung mit anderen Hornissenarten, die deutlich kleiner und weniger Gefährlich für den Menschen sind: mit der in Europa vorkommenden Orientalischen Hornisse (Vespa orientalis) und der invasiven und - fatalerweise - sehr ähnlich genannten Asiatische Hornisse (Vespa velutina). Die Verwechslung, die besonders im Fall von Vespa velutina - aus der Asiatischen Hornisse wird die Riesenhornisse, oder umgekehrt -, kann dabei schnell passieren.
Tatsächlich aber kommt die Asiatische Riesenhornisse nicht Deutschland oder einem anderen europäischen Land vor. So schreibt etwa der Naturschutzbund Deutschland (NABU) in einer Meldung über die invasive Vespa velutina in einem großen Infokasten: "Entwarnung: Asiatische Hornisse ist nicht gleich Asiatische Riesenhornisse".
Wie gefährlich ist die Asiatische Riesenhornisse?
Die Asiatische Riesenhornisse macht immer wieder Schlagzeilen mit Massenangriffen auf Menschen - wohlgemerkt: außerhalb von Europa. In Japan sterben rund 40 bis 50 Menschen pro Jahr, meist an allergischen Reaktionen. 2013 traten in China ungewöhnlich viele Todesfälle in kurzer Zeit auf. In der nordwestchinesischen Provinz Shaanxi waren innerhalb weniger Wochen 42 Menschen ums Leben gekommen, insgesamt 1640 Menschen verletzt und 206 in Krankenhäusern behandelt worden. Der Grund für die aggressiven Angriffe der Hornissen auf so viele Menschen war zunächst unklar. Forscher vermuteten die zuvor andauernde Hitzewelle. Außerdem haben japanische Forscher herausgefunden, dass bestimmte Inhaltsstoffe etwa von Kosmetika als mögliche Reizstoffe für die Riesenhornissen wirken könnten.
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