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Nürnberg: "Rote Linien überschritten" - Nürnbergs OB König wehrt sich gegen schockierenden Hassbrief

Nürnberg

"Rote Linien überschritten" - Nürnbergs OB König wehrt sich gegen schockierenden Hassbrief

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    Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (CSU) hat einen erschreckenden Hassbrief öffentlich gemacht.
    Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (CSU) hat einen erschreckenden Hassbrief öffentlich gemacht. Foto: Screenshot FB-Post Marcus König (21.7.2023) & Daniel Karmann, picture alliance, dpa

    Gerade in Zeiten von Social Media gibt es kaum jemanden, der nicht schon einmal mit Hass und Drohungen im Netz konfrontiert wurde. Der Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg Marcus König (CSU) hat nun allerdings einen an ihn adressierten Hassbrief öffentlich gemacht, der schockiert und sprachlos macht.

    Nürnberg: OB Marcus König erhält erschütternden Hassbrief

    Am Mittwoch (19. Juli) postete König auf Facebook das Foto eines an ihn geschriebenen Briefes mit den Worten "Unfassbar, was hier ankommt." In dem Brief, der mit einem "Gruß der NSU-Reichsbürger Nürnbergs" endet, heißt es:

    "Hallo. Bekommt die N-ERGIE (Anmerkung der Redaktion: Ein regionaler Energieversorger in Nürnberg) überhaupt noch was auf die Reihe? Kein Wunder, wenn ein Rathaus u. Kanacken-****** König OB im Aufsichtsrat sitzt. Die Alte von dem sollte mal von einigen Kanacken durchgev**** werden und das Kind an den Beinen mit dem Kopf an die Mauer des Rathauses geschlagen werden."

    König schreibt in seinem Post zu dem Foto weiter "Heute zeige ich ein besonders "eindrückliches" Beispiel, mit welchem Hass und welcher Hetze wir als Stadt immer wieder konfrontiert werden. Warum "Wir"? Weil es nicht nur mir so ergeht, sondern einer leider steigenden Zahl von Kolleginnen und Kollegen, die bei ihrem Dienst für die Bürger dieser Stadt beleidigt und dabei teils auch tätlich angegriffen werden."

    König führt weiter aus, dass jeder Mensch bei seiner Arbeit Fehler mache - er selbst ausdrücklich eingeschlossen. Bei dem abgebildeten Brief würden jedoch "rote Linien überschritten". Der Rassismus und die Menschenfeindlichkeit des Schreibens seien so umfassend, dass man es fast nicht glauben könne. "Und da geht's mir weniger um mich, als um die Menschen, die hier in einem Atemzug direkt mitbeleidigt werden. Und leider ist das die traurige Realität für viele Menschen."

    Schwärzen habe er den Brief nicht wollen, denn "dann wäre nicht mehr viel vom Text übrig geblieben." Wie jedes Mal, wenn es zu einem solchen Fall kommt, habe er Strafanzeige erstattet, schließt König seinen Beitrag ab.

    Extremer Hass gegen Nürnberger OB: Das sind die Reaktionen im Netz

    Auf Facebook haben die Hassnachricht und der Post des Nürnberger Oberbürgermeisters viele Menschen bewegt. Stand Freitagmittag haben sich unter dem Post 334 Kommentare gesammelt und mehr als 500 Menschen haben mit wütenden und auch traurigen Emojis auf die Ausführungen von Nürnbergs Rathauschef reagiert.

    Die Nutzer zeigen sich ob der Wortwahl und der offensichtlichen Aggressivität des Beitrags schockiert. "Unterste Schublade, ich bin entsetzt", schreibt eine Nutzerin und eine weitere postet: "Ganz, ganz traurige Welt... Frau und Kind noch mit einbeziehen. Geht's noch?! Unbedingt anzeigen, das man solchen Menschen das Handwerk legen kann." Ein weiterer Nutzer kommentiert: "Wirklich unfassbar und unmöglich! Und das in unserem schönen und bunten Nürnberg, der Stadt der Menschenrechte!"

    Neben Entsetzen gibt es aber auch viel Lob und Zuspruch für König, den Mut aufzubringen, das Schreiben öffentlich zu machen. Viele Menschen stärken ihm den Rücken. So schreibt die Grünen Stadtratsfraktion Nürnberg: "Wir können das nur aufs allerschärfste verurteilen! Das geht gar nicht und überschreitet alle Grenzen. Super, dass Sie das öffentlich machen: Denn Schweigen bringt nichts, nur den Verfasser:innen solcher Hass-Briefe." Ein Nutzer wünscht dem OB zudem: "Unglaublich! Umso mehr bewundernswert, wenn sich Bürger trotzdem in öffentlichen Ämter engagieren. Lassen Sie sich nicht beirren und alles Gute weiterhin!"

    Übrigens: Bund und Bahn planen eine komplett neue ICE-Strecke. Diese soll die Reise von Würzburg nach Nürnberg in 29 Minuten möglich machen.

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