Alltrack – dahinter steht bei den Wolfsburger Autobauern die Verbindung von Variant und leichter Geländegängigkeit, ähnlich wie beim Audi allroad oder den Cross Countrys von Volvo. Den ersten Passat Alltrack schickte VW 2012 auf die Straßen. 2015 kam die zweite Generation des Gelände-Passat, mit der wir unterwegs waren.
Der Mittelklassekombi zeigt sich als hochwertig verarbeiteter Wagen mit Lederausstattung und Komfortsitzen vorn. Weiche Kunststoffe, Leder und Karbondesign-Leisten prägen den Innenraum dieses Alltrack mit Business-Premium-Paket. Die Sitze sind äußerst komfortabel und für die lange Reise gemacht, bieten daneben noch guten Seitenhalt. Die Massagefunktion beim Fahrer knetet den Rücken.
Dieser Passat ist ein originärer Fünfsitzer mit seiner Länge von 4,78 Metern und einem Radstand von 2,79 Metern. Die Rücksitze bieten reichlich Bein- und Kopffreiheit. Das Ladeabteil fasst zwischen 639 und 1770 Liter. Die Rücksitzlehnen lassen sich vom Kofferraum aus entriegeln. Umgelegt ergibt sich ein nahezu ebener Boden mit knapp 2,20 Metern Länge. Einfach zu beladen ist der Alltrack auch: Hat man die 63 Zentimeter Ladekante überwunden, geht's flach ins Innere. Gut gefallen hat die mit etwas über zwei Meter weit öffnende Heckklappe.
Ein gut gemachtes Detail ist ein Board in Kofferraumbreite, das sich verschieben lässt. Damit kann schwere Ladung ohne viel Anstrengung hinter die Rücksitze geschoben werden.
Den Arbeitsplatz des Fahrers prägt die digitale Instrumenteneinheit, die alle aktuellen Fahrinfos bereithält und übersichtlich gestaltet ist. In ihrer Vielfarbigkeit ist die Anzeigetafel vielleicht nicht etwas für jeden Geschmack. Ansonsten überzeugt der Test-Alltrack durch eine angenehm beschränkte Zahl von Schaltern und Knöpfen. Gut einsehbar ist das Infotainment-Navi-Display auf der Mittelkonsole, bei dem sich bereits bei Annäherung mit der Hand die Touch-Symbolik öffnet.
Der 2.0 Liter Diesel mit 150 PS/110 kW unter der Haube gibt sich äußerst laufruhig und zivilisiert. Das max. Drehmoment von 340 Newtonmeters liegt ab 1750 Touren an. Damit beschleunigt der knapp 1,7 Tonnen schwere Wagen eigentlich recht ordentlich. Die Spitze von 205 km/h wird im Sportmodus doch ziemlich zügig erreicht. Wer's flotter haben will, für den bietet VW diesen Alltrack mit 190-PS- und 240-PS-Dieselmotoren an. Positiv ist im Testwagen aufgefallen, dass sich die gute Geräuschdämmung auch bei höheren Drehzahlen und Geschwindigkeiten bemerkbar macht.
Geschaltet wurde der Testwagen über ein kurzgestuftes manuelles Sechsgang-Getriebe. Die Schaltempfehlung schickt den Fahrer im Eco-Modus ab circa 70 km/h in den 6. Gang.
Das Fahrverhalten dieses Passat Alltrack mit adaptiver Fahrwerksregelung (DCC) ist völlig problemlos. Der Allrad greift bei Bedarf, im Normalbetrieb geht die Kraft nur auf die Vorderräder. Im Offroad-Modus spannt der Wagen die verschiedenen Geländeeigenschaften zusammen, sodass mit seiner Bodenfreiheit von 17,4 Zentimetern auch der rutschige, tiefe Waldweg kein großes Problem darstellt.
Bei unseren Testfahrten zeigte sich der Alltrack nicht als Schluckspecht: Im Schnitt lagen wir bei 5,9 Litern auf 100 Kilometer (zumeist im Eco-Modus gefahren). Im Stadtverkehr lag der Verbrauch bei 7,2 Litern mit eingeschaltetem Start-Stopp-System. Zwischen Tempo 80 und 100 km/h brauchte der Wagen 4,8 Liter und bei 130 km/h flossen 5,7 Liter durch die Leitungen. VW gibt den Durchschnittsverbrauch mit 4,9 Litern an (CO2-Ausstoß 129 g/km).
Der VW Passat Alltrack 2.0 TDI 4motion SCR kostet ab Werk 38 550 Euro. Der Testwagen kam mit Business-Premium-Paket, aktivem Licht-System, adaptiver Fahrwerkskontrolle, Lederausstattung mit Komfortsitzen Infotainment-Navi-System, 360-Grad-Rundummonitor und Rückfahrkamera auf 55 830 Euro.