Eine Installation von Damien Hirst (42) ist in London als weltweit teuerstes Werk eines lebenden Künstlers versteigert worden. Für die Arbeit „Lullaby Spring“ zahlte ein anonym gebliebener Bieter in der Nacht zum Freitag einschließlich der Provision 9,652 Millionen Pfund (14,5 Millionen Euro), teilte das Auktionshaus Sotheby's mit. Das Werk besteht aus einem 2,75 Meter breiten und 1,90 Meter langen Stahlrahmen, der mehr als 6000 handgefertigte bemalte Gipsmurmeln enthält. Die Installation von 2002 ist Teil einer Serie von Rahmen aus rostfreiem Stahl, die als Allegorie auf die vier Jahreszeiten gedacht sind.
Hirst war berühmt geworden mit einem in Formaldehyd eingelegten Tigerhai. Das Werk ist ebenso umstritten wie das in gleicher Weise präparierte Schaf, das 1994 in einer von Hirst mitorganisierten Ausstellung gezeigt wurde. Zuletzt hatte Hirst Anfang Juni Aufsehen erregt durch einen mit 8601 Diamanten besetzten Totenschädel (wir berichteten ausführlich). Das Werk – auf der Stirn thront ein 52-Karat-Diamant – mit dem Titel „For the Love of God“ ist nach britischen Medienberichten umgerechnet 75 Millionen Euro wert. Es soll die vom Materialwert her teuerste Arbeit eines zeitgenössischen Künstlers sein.