Tomatensuppe. Viel mehr hatte die Küche nicht mehr zu bieten zu dieser Uhrzeit. Es war nach elf und dem bislang einzigen Auftritt von Gerhard Polt im Bockshorn in Würzburg, im Januar vor vier Jahren. Dem eingefleischten Weißwurst- und Schweinsbraten-Fan schmeckte die hellrote Suppe wie auch der tiefdunkle Rote aus Italien. Wenn man sich dann mit ihm über Politik und Geschichte unterhielt und über Gott und die Welt, dann ähnelte das Gespräch zwar wieder einem Mäander, der mal dahin fließt und mal dorthin. Aber man bekam auch wieder das Gefühl, das einen ein paar Jahre zuvor schon mal beschlichen hatte, als man ihn zu Hause besuchen durfte: „Polt ist ein Ereignis.“ Jedenfalls hat der große Loriot das einst so treffend umschrieben.
WÜRZBURG