Amfortas mit Dornenkrone, die Arme ausgebreitet wie der Gekreuzigte, die nicht heilen wollende Wunde an genau der Stelle, an der einst der Legionär Longinus den Heiland in die Seite stach. In diese Stelle stechen den Gralskönig Amfortas seine Gralsritter immer und immer wieder, um dann sein Blut zu trinken. So viel direkte Analogie, so viel wörtliche Erlösungssymbolik, das ist manchen dann doch zu viel – eine Kritikerin aus Japan jedenfalls ist regelrecht erbost. Uwe Eric Laufenberg verantwortet die einzige Neuinszenierung dieser Bayreuther Festspiele: „Parsifal“ hat am Montag das Opernfestival eröffnet – aus Respekt vor den Opfern der jüngsten Gewalttaten ohne roten Teppich und ohne Staatsempfang hinterher.
Ein Dalai-Lama-Zitat als direkte Handlungsanweisung
Kultur