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BAYREUTH: Bayreuther Festspiele: Wieder Kritik an Endrik Wottrich

BAYREUTH

Bayreuther Festspiele: Wieder Kritik an Endrik Wottrich

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    (ddp/juk) Teil zwei von Richard Wagners „Ring des Nibelungen“ feierte am Dienstagabend Wiederaufnahme bei den Bayreuther Festspielen. Die „Walküre“ in der Inszenierung von Tankred Dorst wurde vom Publikum mit großem Beifall aufgenommen. Für die Sänger und vor allem den Dirigenten Christian Thielemann gab es Jubelstürme, nicht so gut kam allerdings der Teilzeit-Würzburger Endrik Wottrich als Siegmund weg.

    Auch in der „Walküre“ blieb Dorst bei seinem Konzept der Verschränkung von Zeitebenen. In Hundings Hütte ist ein umgestürzter Strommast eingebrochen. Siegmund, eine Mischung aus Robinson Crusoe und Freibeuter, stirbt vor einem Friedhof mit alten Grab- und Denkmälern. Und Walhall ist ein archaisch anmutender Steinbruch.

    Neben dem zeitlich nicht genau einzuordnenden Bühnenpersonal Wagners, das auch diesmal mittelalterlich angehauchte Fantasy-Kostüme trägt, tauchen immer wieder Zeitgenossen auf, wie etwa ein Radfahrer, der neben seinem Gefährt gemütlich Zeitung liest, während Siegmund und Hunding den Todeskampf führen.

    Albert Dohmen war wieder als Götterboss Wotan zu hören, Michelle Breedt sang seine Gattin Fricka. Publikumsliebling Kwangchul Youn, der in Bayreuth auch noch als Gurnemanz im „Parsifal“ und als Fasolt im „Rheingold“ zu hören ist, begeisterte in der Rolle des finsteren Hunding. Linda Watson war eine imposante Brünnhilde.

    Als Siegmund und Sieglinde hörte man Katharina Wagners Ex-Lebensgefährten, den an der Würzburger Musikhochschule als Professor für Gesang tätigen Endrik Wottrich, und Bayreuth-Debütantin Eva-Maria Westbroek, die neben Thielemann am meisten Applaus erhielt. Nachdem er schon in den Jahren zuvor in der Kritik gestanden hatte, muss Wottrich sich auch diesmal Schelte gefallen lassen. Der „Nordbayerische Kurier“ klagt: „Er rückt zu sehr ins Bewusstsein, wie anstrengend Singen sein kann. Nie kommt es zu einem freien Strömen seines Tenors. Wottrich kämpft sich von Beginn an durch seine Partie und wirkt auch darstellerisch gehemmt.“ Der Kritiker der Deutschen Presseagentur (dpa) schreibt: „Sein Siegmund klang matt und angestrengt.“

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