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SCHOßGEBETE:: Charlotte Roche: Ihr Schicksal im Kino

SCHOßGEBETE:

Charlotte Roche: Ihr Schicksal im Kino

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    Als Charlotte Roche vor drei Jahren „Schoßgebete“ veröffentlichte, war das eine große Überraschung. Zwar ging es auch in diesem Roman wieder um viel Sex, im Mittelpunkt aber stand ihre ganz persönliche Geschichte: der Tod ihrer drei Brüder, die 2001 bei einem fürchterlichen Autounfall auf dem Weg zu Roches geplanter Hochzeit ums Leben kamen. Dieser Unfall bestimmt auch die Filmversion der Geschichte, die Regisseur Sönke Wortmann jetzt ins Kino bringt.

    Es ist die Geschichte über eine neurotische und schwer traumatisierte Frau. Elizabeths (Lavinia Wilson) Leben gerät aus den Fugen, als ihre Geschwister bei einem Autounfall auf dem Weg zu ihrer Hochzeit ums Leben kommen und ihre Mutter schwer verletzt wird. Seitdem rechnet sie immer mit dem Schlimmsten und ist in erster Linie damit beschäftigt, über ihr Testament nachzudenken. Es ist auch die Geschichte über die Beziehung zwischen Elizabeth und ihrem Mann Georg (Jürgen Vogel) und das, was die beiden in ihrem eigenen Bett und dem von Prostituierten so treiben.

    Freigabe ab 12 Jahren

    Im Gegensatz zum Buch geht der Film aber nicht ins Detail. Darum ist er auch ab 12 Jahren freigegeben. Schließlich ist das allzu Körperliche – ganz im Gegensatz zu Roches Skandal-Erstling „Feuchtgebiete“ – auch nicht der Kern der Geschichte. Während die Hauptfigur der „Feuchtgebiete“, in erster Linie ihren Unterleib inspizierte, untersucht Elizabeth in den „Schoßgebeten“ vor allem ihre Seele. Darum wandert sie Woche um Woche zu ihrer Therapeutin um immer wieder durchzuarbeiten, was ihr auf der Seele brennt: die Trauer um die zerstörte Familie, die Angst, in der neuen Familie irgendetwas falsch zu machen und den abgrundtiefen Hass auf die „Druck“-Zeitung, die den fürchterlichen Unfall einst ausschlachtete.

    Dass in Elizabeth viel von ihr selbst steckt, daraus hat Autorin Roche keinen Hehl gemacht. Im Film, an dem sie gar nicht mitgearbeitet hat, bekommt diese persönliche Ebene eine neue Dimension: Wilson lehnt ihre Figur der Elizabeth sehr nah an Roche an. Der charakteristische Singsang der hohen, manchmal fast kindlich klingenden Stimme, die Frisur – vieles erinnert an Roche. Und so sind die Filmszenen, in denen sie über die Tragödie, die ihre Familie zerstörte und beinahe ihre Seele zerriss, spricht, die stärksten: • • • • ο ο Text: dpa

    Cinemaxx Würzburg, Cineworld im Mainfrankenpark, Filmwelt Schweinfurt, Universum Bad Kissingen

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