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PEINE: Der deutsche Elvis Presley

PEINE

Der deutsche Elvis Presley

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    „Moonlight“: Ted Herold weiß noch immer, wie das Publikum zu begeistern ist.
    „Moonlight“: Ted Herold weiß noch immer, wie das Publikum zu begeistern ist. Foto: Foto: dpa

    Die Haare sind ein wenig dünner geworden, die Stimme aber nicht: „Ich fühl mich nicht wie 70“, beteuert Alt-Rock-'n'-Roller Ted Herold kurz vor seinem runden Geburtstag. Genau genommen gibt es Ted Herold erst seit 1958, denn am 9. September 1942 erblickte er als Harald Schubring in Berlin das Licht der Welt. Damals ahnte niemand, dass der Sohn eines Stukkateurmeisters Ende der 50er als „deutscher Elvis“ die Herzen der deutschen Teenies erobert. Songs wie „So schön ist nur die allererste Liebe“, „Hula Rock“ oder sein größter Erfolg, „Moonlight“, begleiten seitdem eine ganze Generation. Auch wenn die Zahl der Auftritte in den vergangenen Jahren kleiner geworden ist, ob beim Tag der Niedersachsen in Duderstadt oder beim European Elvis Festival – Ted Herold und seine Band wissen noch immer, wie das Publikum zu begeistern ist.

    „Ted Herold brachte das Publikum zum Toben“ titelte die „Wettauer Zeitung“ nach seinem Auftritt am 20. August in Bad Nauheim. Gekommen waren Fans von damals, aber auch junge Leute: „Von 16 bis 80, alle sind bei unseren Auftritten“, erzählt Herold mit Stolz.

    Mit 16 ein Star der Republik

    Dass er in den vergangenen Jahren seltener auf der Bühne stand, habe weniger mit seinem Alter als mit der Organisation zu tun. „Ich habe das Management gewechselt, jetzt geht es wieder voran“, sagt er. Gemeinsam mit seiner fünfköpfigen Band, junge Musiker zwischen 25 und 35 Jahren, will er wieder häufiger auftreten. Auch eine neue CD sei in Arbeit.

    In den 50er Jahren schwärmte Ted Herold von Buddy Holly, Bill Haley und natürlich dem King of Rock 'n' Roll, Elvis Presley. Nachts habe er vor dem Radio gesessen und die Texte mitgeschrieben. „Den Rhythmus spielen konnte ich im Nu“, erinnert er sich. Eine Mitschülerin findet seinen Gesang ganz gut und erzählt ihrem Vater davon – einem Mitarbeiter der Schallplattenfirma Polydor.

    Schon seine erste Platte „Ich brauch keinen Ring“ – ohne sein Wissen unter dem Namen Ted Herold erschienen – fand 100 000 Käufer. „Dreimal war sie Nummer eins in der Hitparade von Radio Luxemburg“, erzählt Herold stolz.

    Der damals 16-Jährige gehörte schnell zu den Stars der noch jungen Republik. Conny Froboess, Freddy Quinn, Bert Kaempfert, Max Greger – er lernte sie alle kennen. Nicht auf der Bühne, sondern zufällig in einer Eisdiele begegnete er auch einmal seinem Idol Elvis. Und immer wieder ist die Rivalität zwischen Herold und dem als braver geltenden Peter Kraus Thema in den Jugendzeitschriften: „Peter Kraus und ich leben in verschiedenen Welten – das ist bis heute so“, sagt Herold.

    „1961 war der Rock 'n' Roll dann praktisch tot. Die Leute wollten was Neues“, sagt Herold. Statt Rock 'n' Roll wurde Twist getanzt. Es kamen die Beatles, die Stones.

    Nach seinem Wehrdienst absolviert Herold eine Lehre als Rundfunktechniker. „Die Gitarre stand in der Ecke und verstaubte“, sagt er. 1977 rief ihn Udo Lindenberg an, er wollte Herold für „Panische Nächte“ gewinnen. „Zuerst hatte ich gar nicht so großen Bock, wieder zu singen.“ Er sagte zu und kam wieder ins Gespräch. Der Liebe wegen zog er in den 90er Jahren in die Region Braunschweig. Das Rock 'n' Roll-Feeling sei schließlich immer und überall – unabhängig von Alter oder Ort.

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