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WÜRZBURG: Der Homöo-Pate und die Haxe des Bösen in der Islam-Bar

WÜRZBURG

Der Homöo-Pate und die Haxe des Bösen in der Islam-Bar

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    Die Sprache ist ein vielseitiges Instrument. Wer damit so virtuos zu spielen weiß wie die beiden Bremerhavener Brüder Willi und Peter Podewitz, wundert sich nicht, dass im nicht voll besetzten Würzburger Bockshorn das Gelächter kaum enden mag.

    Die Techniken, die die beiden einsetzen, sind chaotisch breit gefächert. Sie reichen vom reinen Wortwitz über bewusst missverstandene Fremdwörter und platte Kalauer bis hin zu ausgefeilten Formulierungen, die für die Inhalte, die sie transportieren, partout nicht passen wollen.

    So wird für die Modeschau in Kabul, für die ein neuer Burka-Katalog erschienen ist, ein Werbe-Deutsch verwendet, dass einem die Haare zu Berge stehen. Willi referiert gestenreich, und Peter trägt als Modell Fatima ein schwarzes Ganzkörper-Tuch in „Schurkenstaat-Optik, das sich besonders gut zu Steinigungen macht“. Hinterher geht die vornehme Frau dann in die Islam-Bar und genehmigt sich eine Haxe des Bösen. Wie ein Vertreter kommt Peter ins Haus, um Willi die katholische Religion anzudrehen. Doch der zögert. Darauf Peter: „Jesus hat sich auch nicht gleich festnageln lassen. Dafür darfst Du aber fristlos sündigen.“ Im Stile von Fußball-Reportagen wird über Autobahn-Staus hergezogen, zum Beispiel, warum dieser Unfall schon wieder nicht geklappt hat. Willi lässt sich auch über Wasser aus. Es gibt hartes, weswegen man unter der Dusche blaue Flecken bekommt, und dann noch trockenes, halbtrockenes und nasses.

    Damit ist er beim Weintrinker, dem er das größte Klugscheißer-Potenzial bescheinigt. Peter trägt dazu ein übles Gedicht („Der Wein atmet“) vor, das ein williges Publikum brüllend mit ankündigen darf. Gleich dreimal taucht ein italienischer Heilpraktiker auf, der Homöo-Pate, dessen Ratschläge immer mit Mord und Totschlag zu tun haben. Erstaunlich für diese Comedy-Welt: Zoten bleiben aus, Politik findet nicht statt. Stattdessen ist die Frage zu beantworten: Wer kennt ein Wort mit drei „ü“? Die Lösung: üdüllüsch (idyllisch). Und dann will sich Willi Podewitz noch mit Schlüpfern bewerfen lassen, aber nur von Frauen. Das klappt dann aber doch nicht.

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