Moderatorin des Reisespektakels, das vorigen Herbst gedreht wurde, ist Sängerin Kim Fisher. Die 41-Jährige wurde unter anderem als Gastgeberin der MDR-Talkshow „Riverboat“ bekannt und darf im Ersten regelmäßig Shows wie „Die schönsten Hits der Deutschen“ präsentieren. Fisher, die nicht verheiratet ist, lebt in ihrer Heimatstadt Berlin.
Frage: In Ihrer neuen Show feiert ein Kandidatenpaar Hochzeit auf hoher See. Wollen Sie Linda de Mol beerben?
Kim Fisher: Ach du liebes bisschen! Ich erinnere mich noch, wie ich mit meinen Freundinnen und viel Schokolade „Traumhochzeit“ geschaut habe, das fanden wir vorbehaltlos romantisch. Aber mittlerweile mag ich richtigen Kitsch nicht mehr so sehr, und ich habe mich anfangs auch gefragt, ob ich die Richtige für das Format bin – zumal ich mit meinen 41 Jahren selber unverheiratet bin. Aber das „Hochzeitsschiff“ ist nicht so zuckrig, ich spiele da mehr die Stiftung Ehetest und frage die Leute, ob sie es wirklich ernst meinen. Ich wusste auch gar nicht, ob ich überhaupt seetauglich bin oder die ganze Zeit mit einem Eimer in meiner Kabine liegen würde. Aber es ging.
Waren Sie vorher noch nie auf einem Schiff?
Fisher: Doch, mein Vater hatte früher ein Motorboot, mit dem sind wir jedes Wochenende auf dem Wannsee rumgejuckelt. Aber als wir einmal auf der Ostsee waren, mussten wir bei Windstärke 8 alle brechen. Als wir bei den Dreharbeiten für das „Hochzeitsschiff“ Seegang hatten, habe ich eine Tablette genommen, dadurch war's erträglich. Ein bisschen grün um die Nase war ich doch.
Hat das Wetter den Ablauf der Show beeinträchtigt, die ja recht aufwändig ist? Das Kreuzfahrtschiff steuert verschiedene Reiseziele an, dort müssen die Kandidatenpaare Spiele absolvieren – die Sieger dürfen am Ende heiraten.
Fisher: Wir hatten im französischen Villefranche das Finalspiel vorbereitet, aber das Wetter wurde immer schlechter. Der Kapitän sagte: „Ihr würdet vielleicht an Land kommen, aber nicht mehr zurück zum Schiff.“ Also mussten wir umplanen. Ursprünglich wollten wir die Sendung im April aufzeichnen. Aber am Tag, als wir alle an Bord gehen sollten, hat uns die Aschewolke aus Island einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Wenn die neue Show so störanfällig ist, wird es dann nach der Premiere überhaupt weitere Folgen geben?
Fisher: Es ist wohl angedacht, dass das häufiger laufen könnte, wenn die Zuschauer die Show mögen. Für mich persönlich war es eine der spannendsten Sendungen, die ich je gemacht habe. Ich kenne andere Shows, in denen um Geld oder eine schöne Reise gespielt wird, aber hier ging es um einen der wichtigsten Tage im Leben, und die Kandidaten haben sich in den Spielen so eingesetzt, als ginge es um Leben oder Tod. Ich war überrascht, wie sehr mich das alles berührt hat, aber so ist das eben, wenn man zwei Wochen so eng zusammenlebt. Die Paare haben, glaube ich, auch gemerkt, dass ich sie nicht vorführen will.
Also gibt es bei Ihnen keine Skandalspiele wie in Michael Schanzes Hochzeitsshow „Flitterabend“, wo den Bräutigamen in einer Ausgabe mal Glatzen geschnitten wurden?
Fisher: Nein, echt? Das wusste ich gar nicht. Solche Spiele gibt es bei uns nicht, keiner wird bloßgestellt oder muss etwas Peinliches machen. Ich glaube, dass Fernsehen auch ohne Skandale funktioniert, und die Sendung hat alles, was der Zuschauer um 20.15 Uhr zumindest in der ARD gerne sieht. Liebe, fremde Länder, gute Laune und ein paar Wissensspiele, das ist ein guter Cocktail.
Wie fanden die anderen Passagiere an Bord das Ganze?
Fisher: Es waren insgesamt 1800 Passagiere, ganz normale Urlauber. Die bekamen jeden Morgen ein Tagesprogramm ausgehändigt, da stand auch immer, wo wir drehen, damit sie sich nicht gestört fühlen. Aber ganz im Gegenteil sind viele extra zu den Drehorten gekommen und haben fleißig mitgeraten, welches Paar am Ende gewinnt und heiraten darf. Übrigens wurde der Kapitän, als er die Hochzeit vollzog, plötzlich ganz feierlich und musste selber ein bisschen schlucken.
Ist die Fernsehhochzeit an Bord denn rechtsgültig?
Fisher: Da ist alles festgeklöppelt, da kommt keiner mehr raus. In der Nacht vor der Hochzeit haben wir das Paar übrigens auch voneinander getrennt, die waren emotional am Anschlag und brauchten eine Pause. Ich hatte die Kabine neben dem Bräutigam, der stand total unter Adrenalin und konnte gar nicht schlafen. Irgendwann hörte ich so ein zartes Stimmchen auf dem Balkon, ob ich denn mal eben Zahnpasta für ihn hätte, da dachte ich mir auch: Das ist ja jetzt irgendwie ein schräger Moment.