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WÜRZBURG: Ein Piratenschatz für die Kinokasse

WÜRZBURG

Ein Piratenschatz für die Kinokasse

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    Hit 1: „Fluch der Karibik 3“ mit Johnny Depp als Kapitän Jack Sparrow (rechts).
    Hit 1: „Fluch der Karibik 3“ mit Johnny Depp als Kapitän Jack Sparrow (rechts). Foto: FOTO Buena vista

    Genaue Besucher- und Umsatzzahlen mag Lothar Michel, geschäftsführender Gesellschafter des Cineworld im Mainfrankenpark bei Dettelbach, nicht verraten. Doch hätten die Besucher ähnlich häufig sein Kino besucht wie im ersten Halbjahr 2006 – „ein hoher sechsstelliger Bereich“, so Michel.

    Unangefochtener Hit der ersten sechs Monate – und ein Schatz für die Kinokasse – heuer war der letzte Teil der „Fluch der Karibik“-Trilogie: „Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt“ mit Johnny Depp wollten rund 35 000 Besucher in Dettelbach sehen (bundesweit etwa sechs Millionen Zuschauer). Für Michel eine sehr gute Zahl. Damit ein Film seinem Ruf als Publikumsrenner gerecht wird, sollte er 16 000 bis 17 000 Zuschauer in Michels Lichtspielhaus locken. Bundesweit gesehen sollte ein Kassenhit drei Millionen Zuschauer erreichen, erklärt Arne Schmidt, Pressesprecher der Cinemaxx-Kette. Auch er ist hinsichtlich konkreter Zahlen für die Würzburger Filiale wenig auskunftsfreudig. „Es waren aber mehr Besucher als 2006.“ Das lag daran, so Schmidt, dass aufgrund des Kino-Brandes im Mai 2006 der Betrieb eingeschränkt war. Generell sei der Start in die Kinosaison 2007 schwierig gewesen. Grund dafür sei das warme Wetter der ersten Monate gewesen. Schmidt: „Das haben wir auch in Würzburg gespürt.“ Dann eroberten die Karibik-Piraten und ein Spinnenmensch („Spider Man 3“) die Leinwände, und die Besucher strömten – gerade rechtzeitig, um die Bilanz nicht zu verhageln.

    60 Millionen Menschen zog es im ersten Halbjahr 2007 (bis 30. Juni) bundesweit in die Kinos, rund fünf Millionen Besucher weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum – ein Minus von 7,7 Prozent, vermeldet die Filmförderungsanstalt (FFA).

    Die Zahlen des größten nationalen Kinoverbandes, des Hauptverbandes Deutscher Filmtheater (HDF), klingen etwas besser. Nach einem schwierigen Start mit starken Rückgängen verzeichne die Branche derzeit nur noch leichte Besucherverluste, heißt es. Thomas Negele, HDF-Vorstandsvorsitzender, sprach in Berlin von einem Besucher-Minus von 1,67 Prozent. Der HDF bilanziert das erste Halbjahr erst zum 12. August – Hits wie Harry Potter (bislang 6,6 Millionen Zuschauer bundesweit) und „Die Simpsons“ (bisher 4,1 Millionen) – beide starteten im Juli – sind mit eingerechnet.

    Negeles Zahlen: 2007 kamen bis 12. August an den Wochenenden 53,5 Millionen Besucher (im Vorjahreszeitraum 54,5 Millionen). Eingespielt wurden an den Wochenenden 347 Millionen Euro – 3,8 Millionen Euro mehr als im Vergleichszeitraum 2006. Weniger Zuschauer, mehr Geld in den Kassen: Die Erklärung für diesen Widerspruch liefert Lothar Michel: „Wir hatten weniger Kinderfilme, dafür mehr Filme mit Überlänge.“ Das bedeutet: Die Karten für Kinderfilme sind günstiger, für Filme mit Überlänge, wie „Pirates of the Caribbean“, müssen die Kinobesucher mehr zahlen.

    Letztlich spiegelten die ersten sechs Monate 2007 das erste Halbjahr 2006 wieder, so der Pressesprecher des Cinemaxx-Konzerns, Arne Schmidt: „Ein ständiges Auf und Ab.“ Schmidt und Michel sind für 2007 optimistisch. In den nächsten Wochen starten einige viel versprechende Filme, glaubt Michel. Zum Beispiel der neue Streifen von Michael „Bully“ Herbig, „Lissi und der wilde Kaiser“, die Fortsetzung der Agentenreihe „Das Bourne Ultimatum“ und das Animations-Abenteuer „Ratatouille“. Zudem werde speziell in Bayern der Start des Erwin-Pelzig-Films im Dezember gespannt erwartet. Ende des Jahres sollte sowohl bei Umsatz als auch Besuchern ein leichtes Plus drin sein, hoffen Michel und Schmidt.

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