„Lieber Gott, lass mich treu sein, aber heut' noch nicht“, trompetet der Spitzenpolitikers Florian Hammer (Volker Heißmann) mit gen Himmel gerichteten Augen. Denn eben hat er sich, weil die verehrte Gattin zwei Tage außer Haus ist, bei der Bayerischen Kontaktagentur (BKA) eine Gespielin unter 30 bestellt. Ab da klingelt es in dem Gastspiel der Comödie Fürth, die das turbulente Stück „Bunga Bunga bavaria“ von Michael Parker in die Mainfrankensäle in Veitshöchheim bringt, unerwartet oft. BKA führt zu etlichen Verwechslungen, und nicht nur ein blondes Gift steht vor der Tür.
In schwarzen Dessous
Eines davon heißt Fiona (Sabrina Anderlik, eine urkomische Mixtur aus Paris Hilton und osteuropäischem Freudenmädchen) und fetzt zwischen all den unerwarteten Besuchern in schwarzen Dessous durch die aufwendig gestaltete Kulisse, gickert in höchsten Stimmlagen wie ein „laufender Tinnitus“ und setzt dem Abgeordneten Hans Froschauge (Martin Rassau), einer der nicht eingeplanten Besucher, ordentlich zu.
Der ist sowohl in langen blauen Unterhosen als auch in orangefarbenem Flamingofummel ein ständiger Quell der Erheiterung des zahlreich erschienenen Publikums. Seine Körperwindungen, seine Mimik sind gekonnt und komisch und immer wieder ein Angriff auf die Lachmuskeln. Neben ihm setzt Volker Heißmann einen Gag nach dem anderen. Er ist spontan, frech, urkomisch und eine echte Rampensau. Als zukünftiger Ministerpräsident in Anzug und Schlips, weiß er sich zu benehmen.
Riesengaudium fürs Publikum
Als Ehemann gurrt und schleimt er sich ins Herz der sich sexy wähnenden Gattin (Judith Pfinstner). Und als Liebhaber seiner Sekretärin Veronica (Saskia Huppert) kommt der Politiker einfach nicht zum Zug, weil die Umstände gegen ihn sind.
Zum Team auf der Bühne gehören André Sultan-Sade als Polizist, der für die Sicherheitsprüfungen in der Villa des Politikers zuständig ist, die Klatschreporterin Betty Wehrfritz (Sabine Schmidt-Kirchner) und Gernot Endemann als Politikerkollege Paul Maul und Kunde bei der BKA. Sie alle tauchen im falschen Moment auf, sodass die Ereignisse in der Villa sich zum Riesengaudium des Publikums nur so überschlagen.