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Würzburg: Kulturspeicher Würzburg: Der erste deutsche Impressionist kam aus Unterfranken

Würzburg

Kulturspeicher Würzburg: Der erste deutsche Impressionist kam aus Unterfranken

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    Nicht Renoir, nicht Monet, nicht Sisley. Sondern Ludwig von Gleichen-Rußwurm: "Landschaft bei Bonnland", 1896 (Ausschnitt).
    Nicht Renoir, nicht Monet, nicht Sisley. Sondern Ludwig von Gleichen-Rußwurm: "Landschaft bei Bonnland", 1896 (Ausschnitt). Foto: A. Bestle
    • Was ist das für eine Ausstellung? Der Würzburger Kulturspeicher zeigt Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafik von Ludwig von Gleichen-Rußwurm (1836-1901), einem der ersten Künstler, die den Impressionismus von Frankreich nach Deutschland holten. Es ist die erste große Retrospektive eines Künstlers, der zu Lebzeiten großes Ansehen genoss, nach seinem Tod aber in Vergessenheit geriet.
    • Wer ist der Künstler? Ludwig von Gleichen-Rußwurm wurde 1836 auf Schloss Greifenstein in  Bonnland (heute Truppenübungsplatz) südlich von Hammelburg geboren. Er war der einzige Enkel Friedrich Schillers und setzte sich ein Leben lang mit den neuesten Entwicklungen in der Malerei auseinander. Er konnte das mit einiger Freiheit tun, da er dank seiner aristokratischen Herkunft nicht auf Verkäufe angewiesen war.
    • Was ist an seinem Werk besonders? Die Ausstellung zeigt Arbeiten, die noch in der Tradition des Realismus stehen, bis hin zu solchen, die über den Impressionismus hinausgehen. So wird ein lebenslanger Lernprozess nachvollziehbar – wobei von Gleichen-Rußwurm in jeder Schaffensphase mit seinen berühmten Zeitgenossen mehr als mithalten kann. Ein Spaziergang durch 30 Jahre Kunstgeschichte und, mehr noch, durch wunderbare Landschaften voller Licht und  Farbe.

    Kaum zu glauben, aber hin und wieder tauchen doch noch zu Unrecht vergessene Meister auf. Ludwig von Gleichen-Rußwurm ist ein solcher: der erste deutsche Impressionist. Henrike Holsing, die die umfassende Retrospektive kuratiert hat, führt das Vergessen auf den frühen Tod des Künstlers zurück: Als er 1901 starb, stand die große impressionistische Welle in Deutschland erst bevor. Namen wie Liebermann, Slevogt und Corinth sollten zu Marken werden, nicht der des adeligen Malers aus Unterfranken. Der Kulturspeicher, der am 22. Februar 20. Geburtstag feiert, rückt ihn nun wieder ins Rampenlicht. Ein würdiger Geburtstagsgast.

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