(dpa/juk) Eine ausgestopfte Ziege, ein Autoreifen und ein Tennisball sichern Robert Rauschenberg einen Platz im Olymp der Pop-Art – gleich neben Roy Lichtenstein und Andy Warhol: „Monogram“ (1959) ist das berühmteste seiner „Combine Paintings“ – dreidimensionalen Installationen aus Alltagsobjekten und Farbe, mit denen er die Grenze zwischen Malerei und Skulptur einriss. Voll Entsetzen sagte ein Kritiker: „Wenn das moderne Kunst sein soll, dann gebe ich auf.“ Rauschenberg erlag am Montag im Alter von 82 Jahren in seinem Haus auf Captiva Island (Florida) den Folgen einer Lungenentzündung.
Geboren wurde der Wegbereiter der Pop-Art 1925 als texanischer Ölarbeiter-Sohn Milton Ernest Rauschenberg. Nach dem Militärdienst begann er ein Studium am progressiven Black Mountain College in North Carolina. Sein Großvater väterlicherseits stammte aus Berlin und heiratete eine Cherokee-Indianerin. Die indianische Abstammung präge seine Werke, sagte Rauschenberg einmal: „Ich versuche, in meiner Kunst dem Gewöhnlichen etwas abzugewinnen. Etwas, das mich überrascht.“ Die „New York Times“ nannte ihn den „Titanen der Amerikanischen Kunst“. Im Haus der Kunst in München ist seit Freitag eine Ausstellung mit Rauschenberg-Werken zu sehen.