Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Kultur
Icon Pfeil nach unten

STUTTGART: Stuttgarter Ballett feiert Crankos Unsterblichkeit

STUTTGART

Stuttgarter Ballett feiert Crankos Unsterblichkeit

    • |
    • |

    Drei Wochen lang (4. bis 27. Februar) feiert man jetzt mit einem pompösen Programm Crankos Dienstantritt vor 50 Jahren.

    Zum Gratulieren kommen so ziemlich alle, die im Ballett Rang und Namen haben. „Cranko ist die Seele des Hauses.“ Marcia Haydée muss es wissen. Die heute 73-Jährige war seine Primaballerina, seine Muse. Wie der Däne Egon Madsen, wie die langjährige Stuttgarter Primaballerina Birgit Keil und der heutige Intendant Reid Anderson aus Kanada gehörte die Brasilianerin zur ersten Generation Cranko. Mit ihnen formte der Brite sein Ballettwunder. „Ich bin von Cranko gemacht worden, bin ein Teil von ihm“, sagt Haydée heute.

    Stuttgart 1961: Es muss eine Eingebung der besonderen Art sein, die die Verantwortlichen des Württembergischen Staatstheaters dazu bringt, den kaum 33 Jahre alten Cranko als Ballettdirektor zu verpflichten. „Als er kam, waren wir hier ein kleines Ballettchen“, erinnert sich Anderson. Doch rasch eroberte Cranko mit seinen unsterblichen Neuschöpfungen einen Platz im Olymp der bedeutendsten Choreografen weltweit. Mit „Romeo und Julia“, „Onegin“ und „Der Widerspenstigen Zähmung“ wird er zum Erneuerer des Genres Handlungsballett. In Amerika wird der Begriff „Stuttgarter Ballettwunder“ geboren. „Wir waren Nobodys – und plötzlich Somebodys“, erinnert sich Anderson (61) an eine Reise Ende der Sechziger.

    Auf dem Rückflug von einer solchen Gastspielreise erliegt John Cranko 1973 einem Herzversagen. Mit gerade mal 46, urplötzlich. „Viele sagten: Wir werden das nicht überleben. Aber: Wir sind hier!“, sagt Anderson stolz. „Wenn Du einmal ein Cranko-Tänzer bist, bist Du es für immer.“

    Cranko lebe weiter in vielen Ehemaligen, die inzwischen zu den wichtigsten Tanzschaffenden weltweit gehören. „Meine Tanzstiftung führe ich in seinem Geist“, sagt Karlsruhes Ballettdirektorin Birgit Keil (66). „Jeder, der dabei sein durfte, war ein Glückspilz.“ Auch den Amerikaner John Neumeier (68), heute Ballettchef in Hamburg, hat Stuttgart nie losgelassen. Für Haydée sind sie ohnehin alle „Crankos“.

    „Man kommt hier nicht über ihn hinweg“, räumt Intendant Anderson ein, „und ich möchte auch nicht über ihn hinwegkommen.“

    Höhepunkt der Festwochen vom 4. bis 27. Februar ist die Jubiläumsgala am 12. und 13. Februar mit vielen internationalen Gästen im Opernhaus. Karten: Tel. (07 11) 20 20 90, Infos im Internet: www.staatstheater.stuttgart.de/ballett

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden