Er wollte den Film eigentlich gar nicht machen. Eine Dokumentation über Jane Goodall? Was, bitte, sollte am Leben der britischen Schimpansenforscherin spannend und kinotauglich sein? Matthias Triebel mag Popcorn-Kino, James Bond und gute Krimis. Da hatte er also das Drehbuch und ein paar Filmszenen auf dem Schreibtisch liegen und die Absage im Kopf. „Dieser Film ist nichts, wer braucht denn so was?“, fragte er seine Frau. Nicole Triebel sah den Namen. Sagte: Das ist ein Thema. Das beschäftigt! Und dann machte der unterfränkische Filmproduzent etwas, „was ich sonst nie machen würde“: ein Stück Weltverbesserung, ein Film, um aufzurütteln, ein Film für das gute Gewissen. „Für mich ist dieser Film sehr wichtig“, sagt Triebel. „Ich stehe emotional dahinter mit Haut und Haar.“ Inzwischen ist er mit der 75-jährigen Umweltaktivistin Jane Goodall befreundet. Der Film „Jane's Journey“ steht auf der Liste der 15 Kandidaten, von denen fünf für den Oscar nominiert werden. Welche fünf das sein werden (auf der Shortlist steht mit Wim Wenders' „Pina“ ein zweiter deutscher Streifen), gibt die Academy of Motion Picture Arts and Sciences in Los Angeles am 24. Januar bekannt. Die höchste Auszeichnung der Filmwelt? „Es wäre ein Wahnsinn“, sagt Triebel.
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