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Würzburg: Vergewaltigung als Trauma, nicht als Parabel: Wie die Würzburger Opernschule eine völlig andere Lucretia auf die Bühne bringt

Würzburg

Vergewaltigung als Trauma, nicht als Parabel: Wie die Würzburger Opernschule eine völlig andere Lucretia auf die Bühne bringt

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    Dong Won Seo (Tarquinius) und Aleksandra Nygaard Djordjevic (Lucretia) in der intensivsten Szene des Stücks.
    Dong Won Seo (Tarquinius) und Aleksandra Nygaard Djordjevic (Lucretia) in der intensivsten Szene des Stücks. Foto: Andreas Herold
    • Was ist das für ein Stück? "The Rape Of Lucretia" ist eine 1946 uraufgeführte Kammeroper von Benjamin Britten (1913-1976) in einer Produktion der Opernschule der Hochschule für Musik Würzburg.
    • Worum geht's? Die tugendhafte Römerin Lucretia wird vom Etrusker-Prinzen Tarquinius vergewaltigt und nimmt sich ob der Schande das Leben. Der klassische Stoff hat viele Künstler beschäftigt, etwa Botticelli, Cranach oder Tizian.
    • Lohnt der Besuch? Ein klares Ja! Inszenierung und musikalische Umsetzung sind packend und intensiv. Außerdem gibt es einige vielversprechende Nachwuchsstimmen zu entdecken.

    Eine Frau wird vergewaltigt, sie kommt über das Erlittene nicht hinweg, auch die unerschütterliche Liebe ihres Mannes kann ihr nicht helfen, sie nimmt sich das Leben. Wobei eben nicht das Trauma, das sie erleidet, zum Thema wird, sondern die Schande, die ihr fortan anhaftet. Der antike Stoff um die tugendhafte Römerin Lucretia hat über die Jahrhunderte viele – männliche – Künstler beschäftigt und ist nicht zuletzt als Parabel für christliche Glaubenstiefe weidlich ausgeschlachtet worden.

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