Er gehört zu den Superstars des indischen Films: Shah Rukh Khan. Mit seinem Film „Mein Name ist Khan“ (lesen Sie dazu den grauen Kasten), der an diesem Donnerstag in Deutschland anläuft, betritt er Neuland. Der Streifen ist eine gewagte Mischung aus Tragikomödie, Liebesgeschichte und Terrorangst-Thriller. Die Botschaft: Alle Menschen haben dieselben Rechte. Indien ist ein Land vieler Kulturen, Religionen und Sprachen. Slums und Luxusvillen liegen in der Filmmetropole Mumbai (Bombay) nur Minuten voneinander entfernt. Wie kaum ein anderer Bollywoodstar verkörpert Shah Rukh Khan diese Gegensätze.
Anders als viele seiner Kollegen kommt er nicht aus einer Schauspielerdynastie, sondern hat sich gegen Widerstände nach oben gekämpft. Er ist ein Muslim, geboren am 2. November 1965 in Neu-Delhi. Der Vater war nach der Unabhängigkeit und Teilung Indiens 1947 aus dem heute in Pakistan liegenden Peschawar geflohen. Die Mutter stammt aus einer vermögenden Familie mit Wurzeln im indischen Bangalore. Bei ihnen war jeder willkommen, ob Hindu oder Muslim. Shah Rukh Khan spielte schon als Kind auf der Straße Theater. Beruflich ging er seinen eigenen Weg, setzte nicht auf seichte Rollen, sondern fiel 1993 als junger Rächer in dem Schurkenstück „Baazigar“ auf: Mit tiefschwarzen Ringen um die Augen gab er den Berserker. „Böse Jungs zu spielen“, hat Shah Rukh Khan bemerkt, „war der erste kreative Gedanke, den ich hatte.“
Als er „Baazigar“ drehte, war er schon zwei Jahre mit Gauri Chibba verheiratet. Eine Ehe, die wie seine Karriere erarbeitet und erstritten werden musste. Gauri ist die Tochter wohlhabender Hindus, eine Romanze zwischen ihr und dem mittellosen Muslim Shah Rukh Khan schien undenkbar. Wie im besten Bollywoodfilm musste erst eine Tante eingreifen, bis Gauris Eltern zustimmten. Das Paar hat inzwischen zwei Kinder.
Shah Rukh Khan gilt als extrem ehrgeizig. Er wurde zu einer Ikone des wirtschaftlichen Aufschwungs Indiens zwischen 1990 und 2005. Ständig tauchte er in Fernsehspots auf, er moderierte die indische Version von „Wer wird Millionär?“, heimste Preise ein und kaufte in Kalkutta einen Kricket-Club.