Die Drohung „Wir wissen, wo Du wohnst“, ist alles andere als harmlos. Sondern eine der gemeinsten überhaupt. Nicht ohne Grund benutzen sie Kriminelle oder Extremisten jeglicher Couleur, um ihre Opfer, politische Gegner oder Vertreter des Staats einzuschüchtern.
Auf die Betroffenen kann sie verheerende Wirkung haben. Schlaflosigkeit, Angstzustände, Panik, ein ständiges Gefühl der Unsicherheit, der Schutzlosigkeit, selbst in den eigenen vier Wänden. Umso schlimmer, wenn die Sorge um Partner und Kinder hinzukommt. Der Online-Angriff auf Hunderte Politiker und Prominente ist deshalb in höchstem Maß erschreckend.
Unzählige Informationen, die aus gutem Grund nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren, sind nun im Umlauf: Private Adressen und Telefonnummern, Nachrichten, sensible Papiere und vieles mehr. Stalking, Belästigung, Telefonterror und wahrscheinlich zahlreichen weiteren Straftaten öffnet das Tür und Tor. Es ist ein entsetzlicher Vorgang, zumal er in seiner Dimension bisher einzigartig scheint. Doch aus heiterem Himmel kommt er nicht.
Wie unsicher unsere eigenen Daten in sozialen Medien sind, wie wenig selbst der Staat auf seine digitalen Geheimnisse aufzupassen vermag, ist hinlänglich bekannt. Wenn der Fall eines zeigt, dann nur, dass wir in der Debatte um die Cyber-Sicherheit erst ganz am Anfang stehen.