Manuela Schwesig ist eine junge, ehrgeizige Frau. Eine Frau, für die Kind und Karriere kein Widerspruch sind, sondern allenfalls eine logistische Herausforderung. Wie kaum eine Oppositionspolitikerin sonst hat die stellvertretende SPD-Vorsitzende deshalb gegen das Betreuungsgeld der Union gekämpft, die vermeintliche Herdprämie, mit der der Staat ein überkommenes Rollenbild zementiert, anstatt noch mehr in neue Kita-Plätze zu investieren. Kaum zur Familienministerin aufgestiegen, führt die 39-Jährige nun allerdings ihre eigene Argumentation ad absurdum: Sie will Eltern dafür bezahlen, dass sie weniger arbeiten.
Leitartikel