Früher war Papst sein einfacher. Kunst sammeln, die Familie versorgen, sich ein Denkmal setzen. Rom ohne die Selbstdarstellungswut der Päpste und ihre Finanzkraft wäre heute nur halb so schön. Das Ganze in der Gewissheit, die allein selig machende Kraft auf Erden zu vertreten: die katholische Kirche. Die Autorität des Papstes war unantastbar. Er war weltlicher Monarch und geistliches Oberhaupt in einem, Nachfolger der römischen Kaiser und Nachfolger Petri, Politiker und Priester. Und heute? Die Stellenausschreibung würde wohl einen leitenden Direktor suchen für einen Weltkonzern, der im Kampf mit immer neuen Konkurrenzmodellen ständig Marktanteile verliert.
Leitartikel